Verkehr:Polizei fürchtet Stau

Lesezeit: 1 min

Oberschleißheim soll Einbahnstraßenregelung nachbessern

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Der Beschluss des Oberschleißheimer Rathauses, mit einer Einbahnregelung ins Verkehrsgefüge von Alt-Schleißheim einzugreifen, hat die Polizei auf den Plan gerufen. Die in Oberschleißheim stationierte Inspektion 48 fordert als unmittelbarer Anlieger ergänzende Maßnahmen. Der Gemeinderat will jetzt aber erst einmal eine Denkpause einlegen, bevor schrittweise die gesamte Verkehrsführung in dem Gebiet umgekrempelt wird.

In der Ludwig-Thoma-Straße hatte der Verkehrsausschuss des Gemeinderats die bestehende Einbahnstraßenregelung umgedreht, um die Fahrradfahrer in der engen Straße besser zu schützen. Als Konsequenz musste auch ein Teilstück der Theodor-Körner-Straße zur Einbahnstraße ausgewiesen werden. Willkommener Nebeneffekt der Schutzmaßnahme für die Radler ist es, dass der Schleichverkehr von der überlasteten Bundesstraße 471 in Ost-West-Richtung so unterbunden wird.

Eine absehbare Konsequenz ist aber auch, dass die parallele Hofkurat-Diehl-Straße mehr Verkehr aufnehmen muss - und an der sitzt die Polizeiinspektion. Die fürchtet nun Behinderungen bei Einsatzfahrten und schlägt daher vor, die Einbahnstraßenregelung auf die gesamte Theodor-Körner-Straße auszudehnen, also auch an der Einmündung der Hofkurat-Diehl-Straße vorbei. Flankierend regte die Polizei auch eine Einbahnstraßenregelung in Teilen der Haselsbergerstraße an, damit der Verkehr nicht über diesen Umweg doch wieder in die Ludwig-Thoma-Straße schwappt.

Während Oberschleißheims Bürgermeister Christian Kuchlbauer (Freie Wählergemeinschaft, FWG) auch die Ausweisung dieser weiteren Neuerungen empfahl, wollte der Gemeinderat erst einmal abwarten. Die Umsetzung der Vorschläge würde "zu deutlich größerem Verkehrschaos führen", prophezeite Florian Spirkl (SPD). Die Genossen regten an, der Polizei eine zweite Ausfahrt von ihrem Dienstgelände auf die Haselsbergerstraße zu ermöglichen. So wären die Polizisten mit ihren Einsatzfahrzeugen von der Verkehrssituation in der Hofkurat-Diehl-Straße unabhängig.

Gisela Kranz (CSU) erinnerte an den Einwand ihrer Fraktion gegen die Ausweisung der ersten Einbahnstraße, dass dies "nur Rumgestöpsel" sei und vor einer Entscheidung erst eine Gesamtschau für den Umgriff her müsse. Hans Hirschfeld (FWG) erneuerte in dem Kontext den Uralt-Wunsch seiner Riege nach einem Verkehrsplan für ganz Oberschleißheim. Man brauche "endlich mal eine klare, vernünftige Planung", sagte er.

Einmütig verständigte sich der Gemeinderat darauf, mit der Polizeiinspektion zunächst über das Angebot einer zusätzlichen Ausfahrt zu sprechen und dann weiterzusehen.

© SZ vom 12.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: