Unterschleißheim:Die grüne Lunge wird umgetauft

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Der Valentinspark ist die größte Grünanlage in Unterschleißheim mit Spielplätzen und Sporteinrichtungen. Er ist jetzt in Rolf-Zeitler-Park umbenannt worden, wie auf dem Neujahrsempfang der Stadt verkündet wurde. (Foto: Florian Peljak)

Zu Ehren des 2023 verstorbenen Altbürgermeisters heißt der Valentinspark künftig "Rolf-Zeitler-Park" - das hat der Stadtrat in einer Sondersitzung beschlossen und beim Neujahrsempfang feierlich bekannt gegeben.

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Seitenlang waren schon die Erfolge und Errungenschaften der Stadt Unterschleißheim im Jahr 2023 aufgezählt, drei Bürgermedaillen für herausragende Leistungen um das Gemeinwesen verliehen, vorzügliche künstlerische Beiträge beklatscht - doch nach so vielen Höhepunkten riss es die rund 600 Besucher beim Neujahrsempfang dann sogar noch zu Ovationen im Stehen hin.

Neun Tage vor dem ersten Todestag von Alt-Bürgermeister Rolf Zeitler wurde mit großer Emotion seine Witwe Monika beklatscht, die auf der Bühne eine große Ehren-Geste der Stadt entgegennahm: Der Valentinspark, die grüne Lunge und das Begegnungszentrum der Stadt, wird zu Ehren des Verstorbenen in "Rolf-Zeitler-Park" umbenannt.

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Eine geheime Sondersitzung hatte der Stadtrat am Abend vor dem Empfang eingeschoben, um diese Ehre zu beschließen und beim feierlichen Neujahrsempfang zu verkünden. "Sein Name ist untrennbar mit Unterschleißheim verbunden, mit all seinen Projekten", sagte Bürgermeister Christoph Böck (SPD) über seinen verstorbenen Amtsvorgänger, "doch besonders mit unserer grünen Lunge, dem Valentinspark."

Als Gemeinderat hatte Zeitler die Anlage eines Parks 1986 beantragt, als Bürgermeister dann umgesetzt und 2000 mit der Stadterhebung die Anlage eingeweiht. "Was würde Rolf heute dazu sagen?", fragte Böck vor der Kulisse des Parks, auf einer Parkbank auf der Bühne des Empfangs; Monika Zeitler vermutete: "Schee is er gwordn!"

Unterschleißheims Altbürgermeister Rolf Zeitler ist im Januar 2023 verstorben. (Foto: Claus Schunk)

Die Ehrung war der emotionale Höhepunkt eines prunkvoll aufgezogenen Abends zum Start ins neue Jahr, mit den Vertretern Unterschleißheimer Vereine, den Repräsentanten bedeutender Betriebe und Institutionen, mit Landrat Christoph Göbel - und mit neuen Würdenträgern.

Georg Fahrner erhielt die Ehrenmedaille der Stadt in Gold für sein fünf Jahrzehnte währendes Engagement beim Roten Kreuz. Die Bürgermedaille in Silber erhielten Birgit Annecke-Patsch, langjährige Vorsitzende und Kämpferin für den Bund Naturschutz, sowie Hermann Pauly, bei der Feuerwehr und beim Sportverein unverzichtbares Herzstück im Stadtteil Riedmoos.

Die gegenwärtigen Krisenszenarien, Finanzprobleme, auch bei manchem Projekt der Stadt, all das blieb an dem Abend außen vor. "In diesen Zeiten, die auch von Krieg, Verfolgung und Naturkatastrophen gezeichnet sind, können wir die Welt hier und anderswo ein Stück besser machen", appellierte Böck in seiner Festrede, "wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir haben, unsere Werte und unsere Stärken. Unsere Stadtgemeinschaft!"

Unterschleißheim habe nicht nur viel zu bieten, es zeichne sich auch durch ein funktionierendes Gemeinwesen aus, oder, wie Böck schwärmte, "eine wunderbare Stadtgemeinschaft". Die im Saal repräsentierten Vereine symbolisierten dies ebenso wie die Geehrten.

Zudem stehen weitere große Bauprojekte an, die den Ruf Unterschleißheims als "Schul-, Sport- und Seniorenstadt" akzentuieren: Das Rote Kreuz bezieht einen Neubau, die Montessori-Schule wird 2024 neu eröffnen, an der Michael-Ende-Schule wird gebaut, das Carl-Orff-Gymnasium wird erweitert, an der Kiebitzstraße entsteht ein Wohngebäude der Stadt, in Lohhof entsteht ein Mehrgeberationen-Wohnprojekt.

Und, auch das ein baulicher Meilenstein rechtzeitig zum Empfang: In den Festsaal im Rathaus regnet's nicht mehr ein. "Vielleicht", so des Bürgermeisters frommer Wunsch für das neue Jahr, "vielleicht gelingt uns das auch bald im Foyer."

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