Bei einem Wagen fehlt der Kotflügel, bei einem anderen die Scheinwerfer. Und den nächsten hat jedenfalls schon lang kein TÜV-Prüfer mehr gesehen. Doch an der Edisonstraße, an der Siemensstraße und an der Carl-von-Linde-Straße scheint sich keiner groß an den abgestellten Fahrzeugen zu stören. Sie gammeln dort im Gewerbegebiet Unterschleißheim seit geraumer Zeit vor sich hin. SPD-Stadtrat Peter Rein hat den Missstand in der Stadtratssitzung am Donnerstag angeprangert und die Behörden zum Handeln aufgefordert. Die sehen sich nur eingeschränkt dazu in der Lage.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Parksituation im Gewerbegebiet Thema ist. Die CSU hat zuletzt die Dauerparker beklagt und sich für eine Parkzeitbegrenzung starkgemacht. Doch jetzt zeigt sich, dass Regeln und Gesetze nur etwas bringen, wenn deren Einhaltung überwacht wird. Und daran scheint es zu hapern. Denn auf den Protest von Rein gestand ein Vertreter der Rathausverwaltung ein, dass es am Personal fehle, um illegal abgestellte Schrottfahrzeuge aufzuspüren. Auch die Polizei sei nicht so dahinter, das für Entsorgung und Vernichtung zuständige Landratsamt überlastet.
Sozialdemokrat Rein ärgert sich schon länger über den Missstand. "Da muss man tätig werden", sagt er der SZ, "es vermüllt immer mehr." Zudem gingen Parkplätze verloren, die etwa Mitarbeiter von Linde nutzen könnten. Zwischen 15 und 25 illegal abgestellte Fahrzeuge seien ihm bekannt. Der Vertreter der Stadtverwaltung ermunterte Rein und alle Bürger, deren Standorte dem Rathaus zu melden. Dann könne man schneller tätig werden.
