Unterföhring:Schulcampus wird fünf Millionen Euro teurer

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Der Bau des Schulcampus schreitet voran und soll bis September 2020 abgeschlossen sein. (Foto: Stephan Rumpf)

Der Gemeinderat bewilligt Mehrkosten für den Komplex aus Gymnasium und Grundschule. Insgesamt rechnet der Projektsteuerer nun mit Gesamtkosten von 154 Millionen für den Bau.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Der Unterföhringer Schulcampus wird nach aktuellem Stand um 5,12 Millionen Euro teurer. Von den Lokalpolitikern im März dieses Jahres auf 149 Millionen Euro budgetiert, gehen Planer und Projektsteuerer jetzt davon aus, dass das Mammutprojekt auf circa 154 Millionen Euro zu veranschlagen ist. Der Gemeinderat hat die Verwaltung in seiner jüngsten Sitzung dazu ermächtigt, die aufgelaufenen Mehrkosten und Nachträge, welche Freianlagen betreffen, in Auftrag zu geben. Der 154-Millionen-Euro-Deckel ist allerdings fix, wie es hieß. Zu Buche schlagen vor allem die Zusatzausgaben für einen von der Deutschen Bahn geforderten Zaun und optimierte Rinnen an den Schulhöfen, die bei Starkregen das Wasser abtransportieren sollen.

Bislang wurden nach Angaben der Projektsteuerer Aufträge in Höhe von 110 Millionen Euro plus 20,3 Millionen an Baunebenkosten beauftragt. Derzeit stehen auf der großen Baustelle an der Mitterfeldallee nur noch zwei Kräne; noch vor wenigen Wochen verrichteten dort sieben von ihnen ihren Dienst. Die Gebäude sollen "baudicht in den Winter gehen können", hieß es in der Sitzung. Damit das klappen kann, sind bis zu 400 Arbeiter beschäftigt.

In Unterföhring entsteht der teuerste Schulcampus, der jemals in den Kommunen rund um die Landeshauptstadt gebaut worden ist. Auf dem 50 000 Quadratmeter großen Grundstück werden das Gymnasium, eine Grundschule, Mittagsbetreuung und Mensa sowie eine Vierfach-Sporthalle sowie eine Tiefgarage errichtet. Der Campus soll in knapp einem Jahr fertig sein, damit Grundschüler und Gymnasiasten im September 2020 lernen können. In unmittelbarer S-Bahn-Nähe entstehen ein fünfzügiges Gymnasium, das Platz für mehr als 1200 Schüler bietet, und eine vierzügige Grundschule, in der 400 Kinder unterrichtet werden. Der Entwurf für das lang gezogene Gebäude stammt von den Münchner Architekten Felix und Jonas. Während die Vierfach-Turnhalle als Solitärbau geplant und 4,50 Meter in den Boden eingelassen wird, sind die Schulgebäude wie an einer Perlenschnur an der Magistrale aufgefädelt.

Dass die Eröffnung im September 2020 ein sportliches Unterfangen ist, war in den vergangenen Sitzungen des Gemeinderats immer wieder ein Thema: In der jüngsten war es nun Albert Kirnberger von der SPD, der Skepsis äußerte, ob dieser straffe Zeitplan überhaupt zu halten ist. Rathaus und Planer sind davon überzeugt. Architekt Manfred Felix versicherte dem Gremium, man mache richtig Druck wegen des Zeitfensters. Bislang habe man "enormes Glück" mit den beteiligten Firmen gehabt. Auf der Baustelle werde nach den Grundsätzen der sogenannten Lean Construction gearbeitet, einer aus der Autoproduktion übertragenen optimalen Abstimmung von Arbeitsschritten. CSU-Gemeinderat Josef Ebert treibt etwas ganz anderes um: Ihm "zerreißt es das Herz", wenn er an die Kosten denkt, wie er sagte. Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft) versuchte, Eberts Zweifel zu zerstreuen. In Bildung sei das Geld gut angelegt.

© SZ vom 20.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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