Unterföhring:Mit Sonnenenergie zur Strom-Autarkie

Lesezeit: 1 min

SPD und FDP in Unterföhring wollen den Ausbau von Photovoltaik bei Gemeinde und Privatleuten vorantreiben.

Von Irmengard Gnau, Unterföhring

Die Gemeinde Unterföhring im Landkreis München soll ihre Möglichkeiten ausschöpfen und sich in Sachen Stromversorgung rasch so weit wie möglich unabhängig machen. Das fordert die Fraktion der SPD im Gemeinderat gemeinsam mit FDP-Vertreter Veit Wisswesser und hat dafür auch konkrete Vorschläge: Insbesondere im Bereich Photovoltaik sehen die Kommunalpolitiker noch einigen Spielraum für sinnvolle Investitionen, sowohl auf Seiten der Kommune wie auch bei Privatleuten.

"Die politische Lage hat den Druck noch einmal erhöht", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Philipp Schwarz. Bei der Wärmeversorgung sehen die Kommunalpolitiker Unterföhring mit dem kommunalen Versorger Geovol und seiner Geothermie bereits gut aufgestellt. Auch im Bereich der Stromversorgung müsse das Ziel aber Autarkie sein, sagt Schwarz. Mit einem Bündel von fünf Anträgen wollen FDP und SPD einen Weg dahin aufzeigen.

Dabei versuchen die Kommunalpolitiker, die ganze Gemeinde mit ins Boot zu holen. Einerseits sollen Privatleute mit laut Solarkataster für Photovoltaik geeigneten Dachflächen angeschrieben und über Nutzen und Fördermöglichkeiten einer Anlage aufgeklärt werden. Dabei geht es um die Eigennutzung des Stroms. So erhoffen sich Schwarz und Wisswesser, die Zahl der Solaranlagen von derzeit 130 zu steigern. Zudem schlagen die Kommunalpolitiker eine gemeindliche Förderung für Mini-PV-Anlagen vor, die am Balkon installiert werden können, analog zum bestehenden Förderprogramm für E-Bikes.

Auf der anderen Seite nehmen die Antragsteller die Kommune in die Pflicht. Diese solle prüfen, auf welchen gemeindlichen Dachflächen und versiegelten Flächen Photovoltaik möglich wäre und für diese ein Konzept entwickeln. Man denke etwa an das Parkhaus neben dem Hotel "The K", sagt Schwarz. Außerdem bringen die Antragsteller Solaranlagen über landwirtschaftlichen Flächen, sogenannte Agri-PV-Anlagen ins Gespräch. Auch hier soll die Gemeinde gemeinsam mit den örtlichen Landwirten Möglichkeiten ausloten. Nicht zuletzt soll die Verwaltung prüfen, ob die Geovol nicht auch als neuen Geschäftszweig Dachflächen pachten könnte, um dort Photovoltaik zu installieren.

Das Energiekonzept könne künftig noch erweitert werden, sagt Wisswesser, etwa um Wind- oder Wasserkraft oder einen weiteren Ausbau der Geothermie. Ziel sei es, einen Ruck zu erzeugen in der Energiepolitik, um die Kommune für die Zukunft aufzustellen. Dabei regen die Antragsteller auch den Austausch mit Nachbarkommunen an. "Wir dürfen nicht unter der Käseglocke denken", fordert Schwarz.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: