Unterföhring:Neue Mieter im Baumarkt

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Das Geschäftshaus an der Feringastraße beherbergte zuletzt einen Baumarkt und steht nun leer. (Foto: Florian Peljak)

An der Feringastraße sollen bald Lebensmittel verkauft werden. Auch ein Sportgeschäft und ein Elektrofachmarkt sind im Gespräch.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Seit dem Umzug des Hagebaumarkts im November 2015 in einen Neubau fast gegenüber, stehen die großzügigen Räumlichkeiten an der von Einzelhandelsgeschäften gesäumten Feringastraße 6 in Unterföhring leer. Dort, wo lange Jahre ein großer Obi sein Sortiment feilbot, bis aus dem Laden ein Hagebau wurde, sollen schon bald wieder Kunden einkaufen können.

Der Bauausschuss des Unterföhringer Gemeinderats hat in seiner jüngsten Sitzung sein Plazet zu einem Bebauungsplan für das Grundstück gegeben. In zwei Monaten könnten nach den Worten von Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger die Arbeiten zum Umbau des Hauses beginnen. Es soll "etwas aufgehübscht" werden, wie Kapfenberger sagte, damit die künftigen Mieter ihre Kunden in modernen Läden empfangen können. Seit Wochen brodelt in Unterföhring die Gerüchteküche: Ein Mediamarkt könnte entstehen, dazu ein großer Rewe und der Radlbauer soll dort auch noch einziehen, hieß es.

Dem Vernehmen nach sollen sich aber weder der große Radverkäufer noch der Elektronikkonzern an der Feringastraße 6 niederlassen. Dafür seien die vorhandenen Verkaufsflächen zu klein. Einen Rewe mit 1600 Quadratmetern Verkaufsfläche aber könnte es geben, heißt es, ebenso einen Sportartikelmarkt. Darüber laufen offenbar derzeit noch die Verhandlungen. Wie Kapfenberger berichtet, würde sich die Gemeinde Unterföhring wünschen, dass in das Gebäude auch ein Elektrofachmarkt einzieht. "So etwas fehlt am Ort", sagte der Bauamtsleiter im Rathaus.

"Ein weiterer Nagel im Sarg der Einzelhändler."

Das Landratsamt, die Regierung von Oberbayern, die Stadt München sowie die Industrie- und Handelskammer haben sich die Planungen für das Gebäude an der Unterföhringer Einkaufsmeile kurz vor der Münchner Stadtgrenze angesehen und mehr oder weniger gebilligt. In der Stellungnahme der Landeshauptstadt aber werden Zweifel laut, dass die Aussagen des von einer Agentur erstellten Handelsgutachtens zutreffen. Demnach sollten sich die geplanten Läden in Unterföhring in einem vernachlässigbaren Maße auf den Einzelhandel in den nahen Stadtteilen Bogenhausen, Schwabing und Freimann auswirken. München hält die Bewertungsgrundlage der Studie für nicht geeignet. Diese Einwände wurden allerdings von den Gutachtern und der Gemeinde Unterföhring zurückgewiesen.

Nicht alle im Bauausschuss teilen jedoch diese Meinung des Rathauses. Josef Ebert, CSU-Gemeinderat und selbst Einzelhändler im zentralen Teil von Unterföhring, findet ein errechnetes Umsatzminus von 5,3 Prozent für die Geschäfte im Ort durchaus folgenreich. "Das ist ein weiterer Nagel im Sarg der Einzelhändler", sagte er. Am Ende stimmte aber auch Ebert dem Projekt zu.

© SZ vom 03.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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