Klaus Läßing, früherer Bürgermeister von Unterföhring und seit 2014 für die Parteifreie Wählerschaft (PWU) im Gemeinderat, gibt sein Mandat zurück. Der 80-Jährige hat das Rathaus in einem Schreiben über die Niederlegung seines Amtes informiert. Der Unterföhringer Gemeinderat wird in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am 22. September den Senior des Gremiums entlassen. Auf ihn folgt Gertrud Mörike, 50, die bei der vergangenen Kommunalwahl auf Platz elf der Parteifreien-Liste kandidiert hatte und nun Nachrückerin ist. Mörike wird in der September-Sitzung vereidigt.
"Wann, wenn nicht jetzt?"
Nach zweieinviertel Jahren sei die Zeit gekommen, erneut Abschied von der aktiven Kommunalpolitik zu nehmen, sagt Klaus Läßing: "Wann, wenn nicht jetzt?" Sein Rückzug sei im Interesse einer Verjüngung des Gemeinderates, versichert er. Bereits bei seiner Kandidatur im März 2014 habe er seinen PWU-Kollegen mitgeteilt, dass er "wohl nicht sechs Jahre durchhalten werde". Läßing stand auf Platz 14 und damit relativ weit hinten auf der Kandidatenliste, wurde von den Wählern der Parteifreien allerdings zum Häufelkönig gemacht.
Seit 2014 ist der frühere Unterföhringer Bürgermeister Klaus Läßing für die Parteifreien im Gemeinderat. Was dort passiert, regt den 80-Jährigen manchmal auf. Aber auch den Streit mit seinen ehemaligen SPD-Genossen hat er noch nicht ganz überwunden
Klaus Läßing war 18 Jahre lang Unterföhringer Bürgermeister, zwölf Jahre mit rotem Parteibuch, ehe ihn die örtliche SPD als Amtsinhaber nicht noch einmal nominierte und damals Franz Schwarz den Vorzug gab. Die Parteifrei Wählerschaft machte Läßing zu ihrem Kandidaten - und stellte so von 1996 bis 2002 den Bürgermeister. Mit der Kandidatur für den Gemeinderat wollte Läßing der PWU etwas zurückgeben, wie er sagt. Doch nun sei die Zeit gekommen, aufzuhören, sich zurückzuziehen - und Platz zu machen "für eine Powerfrau wie Getrud Mörike".
Auch wenn Läßing fortan nicht mehr am Ratstisch sitzen wird, steht eines fest: Sein Interesse für die Unterföhringer Kommunalpolitik ist keineswegs erloschen. "Wenn man will, werde ich gerne weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung stehen", sagt der 80-Jährige.