Unsere Woche:Warten auf Maria und Josef

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Susanne Eckert (links) und Mika List. (Foto: privat)

Susanne Eckert und Mika List studieren ein Krippen-Musical ein

Von Claudia Wessel, Kirchheim

Susanne Eckert (links) und Mika List ( sind gespannt auf den nächsten Samstag. Um 10 Uhr werden sie in der Kirchheimer Cantate-Kirche an der Martin-Luther-Straße 5 sitzen und auf Maria und Josef warten, auf die Hirten und auf die Engel und auf den Chor. Denn an diesem Tag können sich Kinder vom Vorschulalter und bis etwa 14 Jahren dort einfinden, wenn sie Lust haben, am 24. Dezember in zwei Weihnachtsgottesdiensten ein Krippen-Musical aufzuführen. Geplant ist das Stück "Die guten Hirten" von Andreas Hantke.

Susanne Eckert ist Musikpädagogin, Mika List ehemalige Grundschullehrerin. Die Krippenspiele in der Cantate-Kirche haben sie vor Corona schon zweimal einstudiert, das ist also nicht Neues. Auch das Musical von Hantke kennen sie schon in- und auswendig. Trotzdem ist 2021 etwas Besonderes, denn es ist das Krippenspiel nach dem Lockdown. Im vergangenen Jahr gab es aus diesem Grund "nur" einen selbst gedrehten Film. Heuer aber wird wieder live und vor Publikum gespielt.

Für Samstag, 23. Oktober, ist das allererste Treffen geplant. Da kommen die Eltern noch für die erste Viertelstunde mit, denn sie müssen wissen, was an Heiligabend auf sie zukommt, rein zeitlich gesehen. Um welche Uhrzeiten die jungen Schauspieler auftreten müssen und wann sie dann die Bescherung in der Familie einplanen können. Wenn die Eltern sich dann am Samstag wieder verabschieden, geht es um die Rollenverteilung.

Wer nun glaubt, alle Finger gehen hoch, wenn gefragt wird, wer Maria und Josef spielen will, der irrt. "Diese Rollen sind gar nicht mal die begehrtesten", verrät List. Trotzdem kommt es natürlich mal vor, dass zwei Kinder dieselbe Rolle möchten. Dies lasse sich aber immer durch Gespräche lösen. Dann habe man genau erklärt, was diese Figur können muss, und meist konnten sich die Interessenten dann mit mehr Wissen besser entscheiden. Eine doppelte Besetzung gibt es nicht. "Bisher ist auch noch niemand krank geworden an den Aufführungstagen", so List.

Kriterien für die Besetzung sind zum Beispiel auch der Mut oder die Fähigkeit, ein Solo zu singen. Denn das steht bei einem Musical an. Auch mitunter etwas längere Texte muss man auswendig lernen. "Da kann man nicht erst am 24. Dezember anfangen", sagen die beiden Frauen, man muss also schon vorher Zeit und Energie investieren. Übrigens könnten Kinder sehr gut auswendig lernen, besser als Erwachsene, wissen List und Eckert aus ihrer Erfahrung zu berichten. Wer das Stück noch gar nicht kennt, darf sich vorher die CD anhören. Eine Souffleuse wird es nicht geben, aber Mika List sitzt immer in der ersten Reihe und spricht die Texte leise mit, ihre Mundbewegungen helfen bei kleinen Blackouts.

© SZ vom 18.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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