Unsere Woche:Vorfreude auf den Applaus

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Hanna und Zsombor Guld zeigen Volkstanz am 1. Mai

Von Claudia Wessel, Garching

"Die Blaskapelle kann leider nur zwei Stücke spielen." Über diese kleine Flunkerei von Tanzlehrer Markus Hochlahner, 43, können Hanna und Zsombor Guld nur lächeln. Die Zehnjährige und ihr achtjähriger Bruder wissen, dass ihr Lehrer die "Kleinen" damit nur davon abhalten will, sich für ihre Auftritte am 1. und am 5. Mai die schwierigen Tänze vorzunehmen. Hochlahner kann die derzeit aus neun Paaren bestehende Kindergruppe überreden, nur die Tänze "Kikeriki" und "Siebenschritt" für den 1. Mai zu planen. Die werden dann in der letzten Tanzstunde am Freitagabend auch gleich noch einmal geübt.

Hanna und Zsombor, die bereits seit fünf Jahren zusammen im Heimatverein Garching Volkstanz üben, haben ja eigentlich andere Lieblingstänze. Hanna mag den "Fieberbrunner" und Zsombor den "Marschier boarischen". "Beides sehr anspruchsvolle Tänze", sagt Markus Hochlahner kurz vor der Tanzstunde in der Ballettschule Garching im Römerhof, die der Heimatverein jeden Freitagabend für zwei Stunden benutzen darf. Ihre beiden Lieblingstänze führen die kleinen Profis dann auch schnell mal vor. Beim "Fieberbrunner" geht man auseinander und zusammen, spitz zusammen wie ein Herz, dann vorschwingen, zurückschwingen, stampfen, drehen, pfeifen - "im Takt der Musik", wie Hanna erklärt.

Der "Marschierboarische" sieht noch komplizierter aus, da wechseln sich die Figuren Herzl und Fenster in unübersichtlicher Schnelligkeit ab - kein Problem allerdings für die tanzenden Geschwister. Ihre Aufregung angesichts der Auftritte beim Aufstellen des neuen Maibaums in Hochbrück am Dienstag und bei der internen Maifeier auf dem Kastenmüller-Hof am Samstag hält sich somit in Grenzen. Schließlich beherrschen die beiden rund 20 verschiedene Volkstänze, die "Großen" in der Gruppe der 12- bis 16-Jährigen können sogar um die 35.

Zum Volkstanz gekommen sind Hanna und Zsombor vor fünf Jahren - damals war der dreijährige Zsombor der jüngste Tänzer im Heimatverein - durch ihren Freund Christoph Kastenmüller, den Sohn des Vorsitzenden Hans Kastenmüller junior. Gleich beim ersten Mal hat es ihnen soviel Spaß gemacht, dass sie dabei geblieben sind. Genauso war es übrigens auch bei Markus Hochlahner, auch er tanzt schon seit seinem neunten Lebensjahr. Besonders schön sind natürlich immer die Auftritte, versichern Hanna und Zsombor. Allein schon, weil man die tolle Tracht anziehen darf. Und weil es Applaus gibt.

© SZ vom 30.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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