Umwelt:Nachhaltiges Neubiberg

Lesezeit: 2 min

Student Florian Aschauer hat mit vier Kommilitonen von der Bundeswehruniversität am Nachhaltigkeitsbericht für die Gemeinde Neubiberg getüftelt. (Foto: oh)

Studenten stellen der Gemeinde gute Noten aus

Von Daniela Bode, Neubiberg

Die Gemeinde Neubiberg verfügt über ein Radfahrkonzept, ein integriertes Klimaschutzkonzept und hat einen Umweltgarten mit vielen Stationen und Aktionen. Kurzum: In der Gemeinde vor den Toren Münchens ist das Thema Nachhaltigkeit mehr als präsent. Nun hat eine Gruppe aus fünf Studenten um Florian Aschauer die Gemeinde unter diesem Aspekt wissenschaftlich betrachtet und einen Entwurf für einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt. Mit dem Ergebnis: Die Gemeinde steht schon ganz gut da. Der Bericht soll nun der Kommune als Grundlage für weitere Bemühungen in dem Bereich dienen. Wie Rathaus-Geschäftsleiter Thomas Schinabeck ankündigt, will die Verwaltung sich voraussichtlich Anfang kommenden Jahres damit befassen und ihn an einigen Stellen noch konkretisieren.

In einer Projektarbeit haben die Studenten von Bernhard Hirsch, Professor für Controlling an der Bundeswehruni, die Bemühungen der Gemeinde um nachhaltiges Handeln untersucht. Sie haben dabei ökologische, ökonomische und soziale Indikatoren überprüft, wie Student Florian Aschauer berichtet. Unter dem Aspekt Ökologie haben sie beispielsweise unter die Lupe genommen, wie sich die Abfallmengen und die Verkehrsdichte entwickelt haben. Unter dem Punkt Ökonomie untersuchten sie unter anderem die Entwicklung von Arbeitsplätzen und die Struktur des öffentlichen Haushalts. Als soziale Indikatoren nahmen sie die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und die Ausstattung mit Betreuungseinrichtungen für Kinder und Senioren unter die Lupe. "Wir haben versucht, das Thema Nachhaltigkeit in Zahlen zu übertragen und mit dem Durchschnitt in Bayern und Deutschland zu vergleichen", sagt der Student.

Das Ergebnis ist für Neubiberg erfreulich: "Wir haben festgestellt, dass die Gemeinde sehr gut abschneidet", sagt Aschauer. Laut dem Studenten ist die Gemeinde beispielsweise sehr gut auf den demografischen Wandel vorbereitet, da sie über sehr viele Kinderbetreuungseinrichtungen verfügt und im Gemeindegebiet zwei Seniorenheime hat. Ebenso steht sie laut dem Bericht bei der Zahl von Jugendlichen und Kindern sehr gut da. Während in Deutschland die Zahl der unter 18-Jährigen gesunken ist, steigt sie laut dem Bericht der Studenten in Neubiberg an. "Die Gemeinde schafft es, für junge Familien weiterhin attraktiv zu sein", sagt Aschauer. Weiteres positives Ergebnis: Von 2011 bis 2015 stieg die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in Neubiberg um 21,4 Prozent, in Bayern derweil nur um 9,3 Prozent. Die Menge des Abfalls pro Einwohner schwankte nach dem Bericht in den vergangenen Jahren in Neubiberg um 300 Kilogramm, in Bayern betrug sie im Schnitt mehr als 500 Kilogramm.

Damit die Gemeinde wirklich Nutzen aus dem Bericht ziehen kann, soll er nach dem Vorschlag der Studenten regelmäßig fortgeführt werden. Das heißt: Die Gemeinde soll sich Ziele setzen. Dann soll sie Maßnahmen treffen, ihre Wirkung überprüfen und gegebenenfalls nachjustieren.

Wie die Gemeinde mit dem Bericht weiter verfahren wird, muss sich zeigen. Bei der Vorstellung reagierten die Gemeinderäte jedenfalls sehr positiv auf die Arbeit der Studenten.

© SZ vom 15.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: