Taufkirchen:Flüchtlingsunterkunft soll an den Ortsrand

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FDP und Freie Wähler sprechen sich angesichts von Protesten aus der Bevölkerung für einen anderen Standort aus.

Die Proteste aus der Nachbarschaft gegen eine mögliche Container-Unterkunft für Geflüchtete am Postweg in Taufkirchen zeigen Wirkung. So fordert die Gemeinderatsfraktion aus Freien Wählern und FDP per Dringlichkeitsantrag, die Einrichtung nicht auf den früheren Tennisplätzen zu errichten, sondern an der Karwendelstraße, also im Gewerbegebiet am Ortsrand. Dort solle die Gemeinde dem Landratsamt, das für die Unterbringung von Geflüchteten zuständig ist, ein kommunales Areal zur Verfügung stellen. Gleichzeitig müssten "sämtliche Verhandlungen bezüglich der Unterbringung von Flüchtlingen auf anderen Grundstücken" in Taufkirchen ausgesetzt und - sofern sich der Standort an der Karwendelstraße als geeignet erweise - gestoppt werden, heißt es in dem Antrag.

Dieser ist eine Reaktion auf die Pläne, eine Unterkunft für circa 300 Geflüchtete auf den ehemaligen Tennisplätzen am Postweg zu errichten. Aktuell prüft das Landratsamt diese Option. Gegen das Vorhaben regt sich jedoch Widerstand bei vielen Anwohnerinnen und Anwohnern. Sie haben sich deshalb mit einem Schreiben ans Rathaus und an den Landrat gewandt. Überdies hat ein Nachbar eine Online-Petition ins Leben gerufen, die bislang circa 1000 Menschen unterzeichnet haben. "Eine erfolgreiche Integration von Geflüchteten ist nur möglich, wenn sowohl die Geflüchteten als auch die betroffene Bevölkerung eine Integration aktiv unterstützen und wollen", schreiben FW und FDP in der Begründung ihres Antrags.

"Die sowohl im Gemeinderat als auch über die Online-Petition vorgetragenen Bedenken der Anwohner hinsichtlich des derzeit geplanten Flüchtlingswohnheims am Postweg sind derart zahlreich und massiv, dass das Scheitern einer erfolgreichen Integration der Flüchtlinge an diesem Standort offenkundig ist." An der Karwendelstraße dürfte die Akzeptanz dagegen "deutlich höher" sein, schätzen FW und FDP. "Darüber hinaus ist an diesem Standort, im Gegensatz zum Postweg, ausreichend Platz für eine würdige Unterbringung der Geflüchteten gegeben."

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