"Schwimmen", sagt Markus Fischer, "ist für mich Freiheit und Ruhe. Wenn ich beim Training bin und meine Runden ziehe, finde ich die Ruhe, die ich für meinen Alltag brauche." Der Mittel- und Langsteckenschwimmer ist eines der größten Talente beim SC Prinz Eugen München, vielleicht das derzeit größte neben Amelie Zachenhuber. Der entscheidende Unterschied zur 13-Jährigen: Zachenhuber zog schon als Dreijährige ihre Bahnen, in der elterlichen Schwimmschule hatte sie die Möglichkeit, schneller als andere Kinder schwimmen zu lernen. Bei Fischer war es eher ein Prozess. Der gebürtige Oberföhringer wollte zunächst wie so viele Jungen Fußball spielen, war aber für den örtlichen Klub noch zu jung. Beim SC Prinz Eugen fing er dann in der Leichtathletikabteilung an, als Siebenjähriger gewann er gleich seinen ersten Dreikampf und 800-Meter-Lauf, an dem er teilnahm.
Schwimmen kam 2011 für den damals Neunjährigen dazu, was ihn ein Jahr später vor eine schwierige Entscheidung stellte. Da sich Markus in der vierten Klasse dazu entschloss, auf das Ganztagsgymnasium der Isar-Schulen zu wechseln, musste sich der Vielbegabte für eine Sportart entscheiden, was ihm schwer fiel. Seither schwimmt Fischer nur noch, trainiert mindestens acht Mal wöchentlich, lernt auf Autofahrten zu Wettkämpfen für die Schule. "Ein guter Schulabschluss muss schon sein, denn den Leistungssport werde ich nicht ewig machen können", sagt der 15-Jährige schon sehr abgeklärt.
Sein Trainer Elvir Mangafic lobt Fischers Fleiß, der ihn in den bayerischen Kader gebracht hat - und an die deutsche Spitze der Junioren. 2016 erreichte er diverse Finals bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften, in diesem Frühjahr holte er bei den süddeutschen Jahrgangsmeisterschaften drei Titel und drei zweite Plätze. Man darf gespannt sein auf diesen Jungen, der seine Freiheit im Wasser genießt.