SZ-Serie: Wahlgesänge:Trachtler-Beleg

Ein alter Zettel macht in Unterhaching Karriere

Wenn man nicht im Papierkram ersticken will, empfiehlt es sich, hin und wieder im Aktenschrank und in der Ablage auf dem Schreibtisch auszumisten. Mitunter ist es aber gar nicht so einfach zu entscheiden, ob ein Zettel aus der Vergangenheit nun endlich mal geschreddert gehört oder in Klarsichtfolie für die Nachwelt abgeheftet werden sollte. Die Bürgermeisterkandidatin der Unterhachinger CSU, Renate Fichtinger, neigt offenbar dazu, so manches Schreiben besser mal ein paar Jahrzehnte aufzuheben. Wer weiß, für was man das noch mal brauchen kann. Nun hat sie eine "Bestätigung zur Vorlage bei der LMU" aus dem Jahr 1990 hervorgekramt und auf ihre Webseite gestellt. Das Schreiben stammt vom damaligen Bürgermeister Walter Paetzmann, ist vermutlich im Rathaus noch auf einer Schreibmaschine getippt worden und sollte ihr bei der Bewerbung um einen Studienplatz in München helfen. Für die Münchnerin Fichtinger, die erst seit vier Jahren in Unterhaching wohnt, ist es der Nachweis, dass sie der Gemeinde als Mitglied im Trachtenverein und "engagierte Sängerin in der vereinseigenen Gesangsgruppe" schon lange verbunden ist. Im Wahlkampf könnte das durchaus ein wichtiges Dokument sein.

An dieser Stelle spießt die SZ bis zum Wahltag am 15. März Kuriositäten und Besonderheiten im Kommunalwahlkampf auf.

© SZ vom 28.01.2020 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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