SZ-Serie: Wahlgesänge:Erfolgsrezept

Die SPD verbreitet Schmarrn

Es braucht nur Mehl, Ei, Zucker, Milch und Butter, und schon kommt am Ende eine Süßspeise heraus, die fast alle mögen: der Kaiserschmarrn. Der österreichischen Kaiserin Elisabeth soll das Gericht zum ersten Mal 1854 vorgesetzt worden sein. Weil das Personal beim Anrichten etwas schusselig war, wurde die Mehlspeise versehentlich zerrissen. Seither ein absolutes Muss, wenn das schließlich Kaiser Franz Joseph I. gewidmete Gericht zubereitet wird. Dass so ein Schmarrn politische Dimension annehmen kann, zeigt gerade der Kommunalwahlkampf in Unterföhring. Dort hat das Rezept von SPD-Gemeinderat Thomas Weingärtner so hohe Wellen geschlagen, dass es der Ortsverein abhängen musste, weil es als unzulässige Wahlwerbung verstanden wurde. Die SPD versucht nun, aus der Not eine Tugend zu machen, und veranstaltet einen "Politischen Kaiserschmarrn" mit Bürgermeisterkandidat Philipp Schwarz. Vielleicht die Gelegenheit, sich nicht nur an des Kaisers Leibgericht zu laben, sondern auch die besten Zutaten für einen Wahlkampf ohne Schmarrn zu finden.

An dieser Stelle spießt die SZ bis zum Wahltag am 15. März Kuriositäten und Besonderheiten im Kommunalwahlkampf auf.

© SZ vom 31.01.2020 / sab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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