Sauerlach:Anschluss der Abgehängten

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Idyllisch, aber abgehängt: Der Sauerlacher Ortsteil Altkirchen soll endlich eine vernünftige Internetanbindung bekommen. (Foto: Claus Schunk)

Um in den Genuss von Fördermitteln des Bundes für den Glasfaserausbau in drei Ortsteilen zu kommen, war die Gemeinde Sauerlach zu spät dran. Jetzt soll der Freistaat helfen.

Im Hauptort Sauerlach beginnen Ende November die ersten, kleineren Arbeiten für den Breitbandausbau durch das Unternehmen Deutsche Glasfaser. Schnelles Internet soll dann in jeder Wohnung, in jedem Haus verfügbar sein. Doch es gibt noch Dörfer in der flächenmäßig größten Kommune des Landkreises München, die fast komplett abgehängt sind. Dabei hätte auch in Altkirchen und den angrenzenden Weilern Groß- und Kleineichenhausen eigentlich rasch Highspeed-Internet Einzug halten sollen, die Förderanträge waren bereits ausformuliert - nur hat die Gemeinde die Frist zur Einreichung verpasst.

Der Bund wurde mit Anträgen überrollt

"Das kam für uns alle überraschend", sagte unlängst Sauerlachs Bauamtsleiterin Jeanette Schaffert im Gemeinderat. Die Verwaltung sei vom Förderstopp komplett überrumpelt worden. Dieser wurde vom Bundeswirtschaftsministerium im Oktober verhängt, da sich der Bund vor Förderanträgen durch die Kommunen kaum retten konnte, und die für das laufende Jahr bereitgestellten 3,1 Milliarden Euro bereits verplant sind. Voraussichtlich im kommenden Jahr will die Ampel noch einmal mehr als drei Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um den Glasfaser-Ausbau in Deutschland weiter voranzutreiben.

So lange will die Gemeinde Sauerlach nun aber nicht warten, stattdessen soll nun für den Anschluss der drei kleineren Ortsteile auf Fördermittel des Freistaats zurückgegriffen werden. Diese würden zwar geringer ausfallen als jene des Bundes, aber es müsse jetzt schnell gehen, sagte Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) der SZ. "Wir können auf gar keinen Fall die Bevölkerung dort noch länger warten lassen. Da kannst du ja nicht mal mit dem Handy telefonieren", so Bogner. "Wir müssen jetzt abgreifen was geht, schnelles Internet gehört einfach zur Daseinsvorsorge." Mittel für den Ausbau müssten in den Haushalt eingestellt werden. Im Hauptort wie auch in den Ortsteilen Lanzenhaar und Walchstatt übernimmt indes die Deutsche Glasfaser die Kosten für die Anschlüsse, die Gemeinde muss hier nicht investieren.

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