Sanierung:Nasse Füße

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Der Kindergarten Regenbogen an der Walter-Paetzmann-Straße in Unterhaching kann nach einem Wasserschaden nicht genutzt werden. (Foto: Claus Schunk)

Unterhachinger Kita muss nach einem Wasserschaden aufwendig saniert werden

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Dass es bei der Kinderbetreuung in Unterhaching immer wieder nass hineingeht, merkt Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) meist im Frühjahr, wenn die neuen Anmeldungen auf dem Tisch liegen und die große Frage auftaucht, ob die Plätze und vor allem das Personal reichen werden. Die Gemeinde hat derzeit viele Baustellen, um alle Kinder unterzubringen, deren Eltern ein Recht auf einen Platz haben. Dabei ist längst nicht alles in trockenen Tüchern, denn jetzt ist ein weiteres, unvorhersehbares Problem dazugekommen: Der Kindergarten Regenbogen an der Walter-Paetzmann-Straße hat einen massiven Wasserschaden.

Bereits im vergangenen Jahr war ein Leck in einer Leitung aufgetreten. Die Kinder mussten im November ausziehen und sind derzeit im Pfarrhaus des ehemaligen evangelischen Gemeindezentrums Bonhoeffer-Haus untergebracht. Damals dachte die Verwaltung noch, dass alles halb so schlimm sein würde. "20 000 Euro und der Schaden ist behoben", hatte Bürgermeister Panzer gehofft, wie er am Dienstag im Bauausschuss des Gemeinderats berichtete. Doch je mehr man unter die feuchten Holzdielen blicken konnte, desto größer wurde das Entsetzen. "Unter den Bohlen hat sich das Wasser großflächig verteilt", sagte Bauamtsmitarbeiterin Susanne Schweizer und sprach von einem "großen Schaden".

Wie groß der tatsächlich ist, könne man aber noch immer nicht abschließend sagen, gab sie zu: "Wir sind noch immer nicht ganz am Ende der Schadensbegutachtung." Derzeit liefen noch die Trocknungsarbeiten, der Rückbau habe in Teilen bereits begonnen. Klar sei inzwischen aber, dass Wände und Boden ersetzt werden müssten, nur die Außenwände wolle sie nicht antasten. Mit etwa 500 000 Euro müsse die Gemeinde schon rechnen.

Der Kindergarten war 2006 als Provisorium in Holzständerbauweise errichtet worden. Eine Sanierung wäre ohnehin angestanden, will man das Gebäude für die Kinderbetreuung in der Gemeinde erhalten. Dass dies außer Frage steht, weiß man im Rathaus. Man braucht die Plätze. "Mein erster Gedanke war: wegschieben und neu bauen", erklärte Panzer. Doch dieses Vorgehen wäre nicht nur unwesentlich teurer, die Kosten würden sich auf mindestens 1,5 Millionen Euro belaufen, führte der Bürgermeister aus. Hinzu kommt der zeitliche Aspekt. Einen Neubau müsste die Gemeinde planen und ausschreiben. "Das dauert viel länger", gab Panzer zu bedenken.

Er verteidigte daher das Sanierungsvorhaben: "So bekommen wir faktisch einen Neubau zum Preis einer Sanierung", sagte er und betonte: "Wir brauchen diesen Kindergarten im Gesamtsystem." Die Sanierung soll daher so ausgeführt werden, dass es länger nutzbar wird als ursprünglich vorgesehen. Auch schlug die Bauabteilung vor, die innere Aufteilung der Räume zu verändern und damit zu optimieren, da ja eh die Wände herausgerissen werden müssten.

Weil die Rathausverwaltung die exakten Kosten dieser Baumaßnahmen nicht beziffern konnte, blieb die Summe im Beschlussvorschlag offen. "Es ist wie eine Wundertüte", gab Schweizer zu. Panzer betonte allerdings, dass die Sanierung "die wirtschaftlichere Variante" sei. So hofft man im Rathaus, dass das Gebäude in den nächsten 15 Jahren weiter als Kindergarten genutzt werden kann. Die Wiedereröffnung soll zum Kindergartenjahr 2019/2020 möglich sein.

© SZ vom 15.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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