Rettungskräfte:Voll bis unter die Decke

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Das 18 Jahre alte Brunnthaler Feuerwehrhaus ist längst zu klein. (Foto: Claus Schunk)

Im Brunnthaler Feuerwehrhaus geht es sehr beengt zu. Ein Anbau soll Abhilfe schaffen.

Von Bernhard Lohr, Brunnthal

Mit schwierigen Situationen können Feuerwehrleute leben. Aber dass sie sich schon vor dem Einsatz die Glieder verrenken müssen und sogar in Gefahr bringen, sollte dann nicht sein. Deshalb hatten Kommandant Marco Torriani und sein Stellvertreter Christian Schwarz-Hewer leichtes Spiel, als sie im Gemeinderat dafür warben, das Brunnthaler Feuerwehrgerätehaus zu erweitern. Etwa 250 000 Euro wird die Gemeinde in die Hand nehmen, um einen Anbau dranzusetzen.

Es soll ein weiterer Stellplatz geschaffen werden, mehr Lagerfläche und auch Raum, damit sich die Einsatzkräfte vernünftig umziehen können. Denn bis jetzt müssen sich die Feuerwehrleute, wenn sie bei einem Einsatz unter hohem Zeitdruck im Gerätehaus ankommen, zwischen den Spinden und den Fahrzeugen in der Garage in ihre Kluft werfen. Da müsse nur mal der Fahrer in all der Hektik aus Versehen den Rückwärtsgang einlegen, sagte Kommandant Torriani im Gemeinderat - und schon wäre die Katastrophe da.

Das aktuelle Feuerwehrhaus an der Otterloher Straße ist etwa 18 Jahre alt. Es wurde nach den damals gültigen Normen und Erfordernissen errichtet. Spinde in der Garage galten da noch als in Ordnung. Mittlerweile sei das gar nicht mehr erlaubt, sagte Schwarz-Hewer. Abgesehen davon ist über die Jahre alles zu klein geworden. Die Feuerwehr hat wegen der hohen Unfallzahlen auf den Autobahnen von Jahr zu Jahr mehr zu tun. An die 230 Mal werden die Brunnthaler im Jahr 2018 wohl ausrücken, etwa 100 Mal öfter als noch vor zehn Jahren. Vor allem die Rettungseinsätze der First Responder nahmen zu und ein Fahrzeug für diese Sanitätseinheit musste auch noch untergebracht werden. Torriani schilderte, wie mit Hilfe von Rollcontainern und einer umständlichen Stapeltechnik die vielen Gerätschaften und Utensilien im Feuerwehrhaus untergebracht werden. "Wir haben alles bis unter die Decke vollgestellt", sagte er.

Dem Nachwuchs anspruchsvolle Übungen bieten

Dass eine Erweiterung notwendig werden würde, zeichnete sich schon länger ab und wurde auch nicht als so großes Problem angesehen. Doch mit einem kleinen Anbau wird es nicht getan sein. Torriani und Schwarz-Hewer warben erfolgreich dafür, ein mobiles Notstromaggregat anzuschaffen und so zu platzieren, dass es gut abtransportiert werden kann. Damit könnte bei einem Stromausfall in Brunnthal ein Sammelpunkt, etwa an der Schule, ausgeleuchtet werden. Auch soll das Gebäude teilweise in die Höhe erweitert werden um bei schlechtem Wetter und im Winter in der Halle üben zu können.

Letzteres lag den Kommandanten auch deshalb am Herzen, weil die Brunnthaler recht erfolgreich neue Aktive geworben haben. Jetzt wolle man die Neuen halten, am besten mit anspruchsvollen Feuerwehrübungen, bei denen man auch mal aufs Fahrzeug steigen muss, um Gerätschaften herunterzuholen.

Deshalb soll neben die vier bestehenden Fahrgassen des Gerätehauses ein Anbau mit drei weiteren Gassen gesetzt werden, die auch durch Tore zugänglich sind. Dort entsteht das neue Lager und der Abstellraum fürs Notstromaggregat. Lagerräume hinter den Garagen sollen als Umkleiden genutzt werden.

© SZ vom 26.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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