Putzbrunn:Umstrittener Namensgeber

Putzbrunner Gemeinderat berät über Wernher-von-Braun-Straße

Mit Zusatzinformationen zu Straßenschildern wollte die Gemeinde Putzbrunn eigentlich im Rahmen des Ortsleitbildes ihren Bürgern die Vergangenheit des Ortes näherbringen. Doch da unter den auf diese Weise gewürdigten Namenspatronen auch umstrittene Personen sind, hat sich mittlerweile eine Debatte entwickelt. Die Frage ist, wie man etwa mit der nach Hitlers Raketeningenieur benannten Wernher-von-Braun-Straße oder der Michael-Haslbeck-Straße umgehen soll, die dem Putzbrunner Bürgermeister gewidmet ist, der von der NSDAP 1935 eingesetzt worden war.

Daten aus anderen Kommunen sollen helfen

In diese Diskussion hat sich nun Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) eingeschaltet. Der Rathauschef betont, dass insbesondere die Wernher-von-Braun-Straße seit Monaten Thema nicht-öffentlicher Beratungen in den Fraktionen des Putzbrunner Gemeinderates sei. Die Verwaltung sei beauftragt worden, Daten in Bezug auf hierzu geführte Diskussionen in zahlreichen anderen Städten und Gemeinden zu sammeln, so Klostermeier. Die Ergebnisse würden nun in der März-Sitzung des Gemeinderates behandelt werden, teilt der Bürgermeister mit.

Dort wird die Verwaltung die Rolle von Brauns während des Krieges kritisch darstellen. In dem Sachvortrag, den Klostermeier am Freitag der SZ übermittelte, wird an die KZ-Häftlinge erinnert, die in den Raketenfabriken "unter qualvollen und menschenverachtenden Bedingungen" arbeiteten. "Wir gehen davon aus, dass er als NSDAP- und SS-Mitglied von diesen unsäglichen Zuständen wusste", heißt es in der Vorlage.

© SZ vom 28.01.2017 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: