Bürgermeisterwahl in Putzbrunn:Edwin Klostermeier tritt 2018 noch einmal an

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"Nach reiflicher Überlegung" habe er seinen Entschluss gefasst, sagt Bürgermeister Edwin Klostermeier. (Foto: Claus Schunk)

SPD-Bürgermeister verkündet seine erneute Kandidatur - und stellt sich auf einen harten Wahlkampf ein.

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Seit Freitag ist es offiziell: Edwin Klostermeier wird bei der Bürgermeisterwahl am 4. März 2018 in Putzbrunn noch einmal antreten.

Der SPD-Politiker hatte schon Anfang August seine allgemeine Bereitschaft angedeutet, noch einmal zu kandidieren. Jetzt hat er seine Entscheidung öffentlich kommuniziert: "Nach reiflicher Überlegung bin ich zu diesem Entschluss gekommen. Ich habe bisher gerne gearbeitet, tue das aktuell und bestimmt auch in Zukunft", sagte der 61 Jahre alte Verwaltungschef bei einem Pressegespräch. Im Falle seiner Wiederwahl würde er für weitere sechs Jahre die Putzbrunner Verwaltung leiten.

Er habe nie ernsthaft daran gezweifelt, diesen Schritt zu machen, sagte Klostermeier am Freitag. Aber es habe eben doch einige Fragen gegeben, die er sich selbst erst habe beantworten müssen: Wie sehen die Bürger eine mögliche Kandidatur? Was sagt die Familie dazu? Wie steht es um die eigene Gesundheit? Keiner dieser Punkte brachte Klostermeier aus der Ruhe: "Wenn ich gespürt hätte, dass man mich nicht mehr will, hätte ich daraus meine Konsequenzen gezogen. Aber ich bin viel draußen unterwegs, ich fühle den Puls der Bürgerschaft." Die Gespräche hätten seinen Entschluss untermauert: "Dass ich es noch einmal probiere, ist die logische Konsequenz daraus."

Ein überwältigender Sieg

Seit 2006 ist Klostermeier Putzbrunns Rathauschef, damals hatte er sich in der Stichwahl etwas überraschend gegen den heutigen Bundestagsabgeordneten Florian Hahn (CSU) durchgesetzt. Seine Aufgabe in den folgenden Jahren war, Ruhe in die Gemeindepolitik zu bringen, nachdem es in der Amtszeit von Josef Kellermeier (zuerst CSU, später parteilos) bis zu dessen Rücktritt ziemlich turbulent zugegangen war. Das gelang dem Verwaltungswirt gut, die Fraktionen im Gemeinderat arbeiteten in den ersten Jahren effektiv zusammen. Die Folge war ein überwältigender Sieg des Sozialdemokraten bei seiner Wiederwahl 2012 mit 70,3 Prozent der Stimmen.

Herausforderer Eduard Boger (CSU/18,7 Prozent) und Josef Kellermeier, der überraschend erneut angetreten war und elf Prozent der Stimmen erhielt, waren chancenlos. Zu einer Wende im bis dahin so harmonischen politischen Klima in Putzbrunn kam es mit der Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft in der Waldkolonie. Der Streit darüber, dass Klostermeier einen Bürgerentscheid über das Quartier mit rechtlichen Tricks aushebelte, entzweite den Gemeinderat, die Nachwirkungen sind bis heute spürbar.

Dementsprechend erwartet der Sozialdemokrat einen harten Wahlkampf, vor allem gegen Herausforderer Walter Hois von der Gemeinschaft pro Putzbrunn. Die CSU und alle weiteren im Gemeinderat vertretenen Parteien haben noch keinen Bewerber nominiert.

© SZ vom 30.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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