Pullach soll auf der östlichen Seite der Maibaumwiese einen neuen Spielplatz für Kleinkinder erhalten. Den Vorschlag, im gleichen Zuge eine Toilettenanlage zu errichten, hat der Gemeinderat schlussendlich abgelehnt. Für die Errichtung des Spielplatzes, der die Ortsmitte beleben soll, stellte die Gemeinde im Haushalt 2023 Mittel von 100 000 Euro zur Verfügung. Die Anlage soll für Kleinkinder im Alter von eins bis sechs Jahren ausgelegt sein und verschiedene Spielelemente, wie Doppelschaukeln, einen Sandkasten und eine Spieltafel mit kognitiven Elementen enthalten.
Während der Spielplatz einstimmig akzeptiert wurde, gingen im Gemeinderat die Meinungen auseinander, was Notwendigkeit und Kosten der WC-Anlage betrifft, die ebenfalls auf der Maibaumwiese hätte errichtet werden sollen. Verwaltungsmitglied Peter Kotzur präsentierte der Versammlung eine "Maximalversion" der Anlage, die mit einer Holzfassade und automatischen Reinigungssystemen ausgestattet worden wäre. Dadurch hätten sich die Ausgaben alleine dafür auf 450 000 Euro belaufen. Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) sprach sich von Anfang an gegen eine Investition in diesen Ausmaßen aus: "Die Kosten stehen nicht im Verhältnis zum Nutzen."
Anschließend wurde diskutiert, ob die Anlage dem Bedarf an Sanitäranlagen während der Feste auf der Maibaumwiese, wie dem Mai- oder Franzosenfest, gerecht werde. Holger Ptacek (SPD) sah dadurch keine Rechtfertigung der Kosten und das Geld in Behelfslösungen besser angelegt. Die Gemeinde hätte "lange Budget für Ausgleichszahlungen", wenn sie das Geld in provisorische Toilettenanlagen investieren würde.
Das Gremium entschied mit einer Zweidrittelmehrheit dagegen, die Verwaltung mit der Erstellung alternativer Kostenangebote für eine Anlage an diesem Standort zu beauftragen. Als Ausweichmöglichkeit lägen die Toiletten im Pullacher Bahnhofsgebäude auf der Hand, sobald dessen Sanierung abgeschlossen wäre.