Einstimmig hat der Pullacher Gemeinderat einen Aktionsplan zum Klimaschutz verabschiedet. Dieser sieht vor, bis Mai einen Klimaschutzmanager einzustellen, außerdem wird die Gemeinde Mitglied im Energieeffizienznetzwerk und müssen Beschlüsse zum Thema Klimaschutz künftig beschleunigt behandelt und umgesetzt werden. Mittelfristiges Ziel ist, dass bis 2030 ein Verkehrskonzept zusammen mit dem Landkreis entwickelt wird, welches ermöglicht, dass sich 90 Prozent der Pullacher emissionsfrei fortbewegen - also zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Weiterhin soll die "graue Energie" bei Neubauten in Pullach um 40 Prozent reduziert werden. Darunter versteht man Emissionen, die beim Bau entstehen. Bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen in Pullach auf null gesenkt werden, schon 2030 soll Pullach klimaneutral sein. Was die Mitgliedschaft im Energieeffizienznetzwerk bedeutet, erläuterte dem Gemeinderat Petra Denk vom Institut für Systemische Energieberatung an der Hochschule Landshut, wo sie auch Professorin für Energiewirtschaft ist: In solchen Netzwerken arbeiten sechs bis acht Kommunen zusammen, ihre Vertreter treffen sich alle drei Monate, um Schwerpunktthemen zu behandeln, beraten werden sie von einem Experten. Leistungen, die das Netzwerk für die Kommune erbringt, seien etwa eine Prüfung von Liegenschaften auf mögliche Einsparungen im thermischen und elektrischen Bereich, die Entwicklung von LED-Lichtkonzepten oder Fotovoltaikanlagen. Wichtig sei auch der fachliche Austausch. "Wir sind ja schon sehr weit in Pullach", sagte Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne). "Wir kennen den Zustand unserer Liegenschaften und sind weitgehend mit Geothermie versorgt." Dennoch sei die Mitgliedschaft sinnvoll. Der Gemeinde entstehen durch das Netzwerk auch nur sehr geringe Kosten. Ausgespart wird darin vorerst das Thema Verkehr.
Der Antrag für einen Aktionsplan war von den Grünen im Gemeinderat gekommen. In dem Antrag der Fraktion heißt es, Pullach habe sich in Sachen Klimaschutz "schon auf den Weg gemacht". So habe die Gemeinde im April die Resolution "2030 - Agenda für nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten" unterzeichnet. Im Rahmen dieser UN-Agenda wurden 17 Ziele formuliert, darunter etwa nachhaltiger Konsum sowie Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.