Planegg:Suche nach einem stillen Örtchen geht weiter

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Mit dem Kauf einer mobilen Toilettenanlage will die Gemeinde Planegg einen Mangel beheben. (Foto: Manfred Neubauer)

Im ganzen Ort gibt es nur eine öffentliche Toilette - und die ist regelmäßig zu. Das Rathaus will nach parteiübergreifendem Antrag eine praktikable Lösung finden.

Wer in Planegg mal muss, der muss lange suchen: Im gesamten Ortsgebiet gibt es nur eine einzige öffentliche Toilette, und zwar bei der Tiefgarage am Marktplatz. Doch weil das WC öfter renoviert wird, steht auch diese nicht zur Verfügung. Wer Zeit hat und es gerade noch aushält, kann sich nach Maria Eich flüchten, hier betreibt der Augustinerorden eine ordentliche und saubere Toilette.

"Wir haben nichts zu bieten", sagte Angelika Lawo (Grüne Gruppe 21) jetzt im Bauausschuss des Gemeinderats und sprach von einer "riesigen Not". Sie ist eine der Antragsteller, die in der Gemeinde eine von der Kommune betriebene öffentliche Toilette fordern, zusammen mit Fritz Haugg (FDP), Susanne Trenkle (FDP) und Cornelia David (FW). Sie schreiben in ihrem Antrag: "Die derzeitige Lage in Planegg ist entwürdigend, insbesondere für Frauen und Menschen mit Behinderung."

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Die Gemeindeverwaltung hatte zwar einen Vorschlag parat, der allerdings bei den Antragstellern nicht gut ankam: Laut Rathaus könnte die ehemalige Toilettenanlage im früheren Biergarten des Heide Volm für 20 000 Euro reaktiviert werden. Alle anderen Lösungen seien "aufgrund der ungünstigen Spartenlage - Wasser, Abwasser sowie Stromleitungen im Bereich des Bahnhofsvorplatzes" zu schwierig, hieß es.

Lawo nannte die Idee "einen Scherz" und sprach von "einem einsamen Gebiet ganz hinten". In der Tat müssten Suchende an der nachts sicherlich nicht ganz ungefährlichen Baustelle vorbei, um dann schließlich in der Dunkelheit entlang einer Bretterumzäunung die wenig attraktive Toilettenanlage aufzusuchen. "Sparmaßnahmen in allen Ehren", sagte Lawo, aber diesen Platz könne sie sich nicht vorstellen. Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) attestierte der Biergarten-Toilette einen "guten Zustand", zudem sei die Anlage behindertengerecht. Der Bauausschuss lehnte jedoch ab. Michael Book (CSU) fasste zusammen: "Zu weit weg, nicht praktikabel." Die Verwaltung will jetzt noch einmal bezahlbare Alternativen prüfen.

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