Planegg:Bela Bach schmeißt hin

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SPD-Bundestagsabgeordnete kandidiert nicht mehr

Von Martin Mühlfenzl, Planegg

Bela Bach wird nicht erneut für den Deutschen Bundestag kandidieren. Nach ihrer Nichtberücksichtigung für einen aussichtsreichen Platz auf der Liste der Bayern-SPD für die Bundestagswahl am 26. September kündigt die 30-jährige Planeggerin an, sich von ihrer Direktkandidatur im Wahlkreis München-Land zurückzuziehen. Dies hatte Bach bereits nach dem Nominierungsparteitag am vergangenen Wochenende in Schwabach angedeutet, der für sie mit einer Enttäuschung zu Ende ging. Nachdem die amtierende Bundestagsabgeordnete wenige Tage zuvor bei der Aufstellung der oberbayerischen Vorauswahl die Kampfabstimmung um den dritten Frauenplatz verloren hatte, zog sie auch in Schwabach in der Wahl um Listenplatz 18 den Kürzeren. Im Anschluss warf sie ihrer Partei vor, dass sie Opfer interner Absprachen geworden sei.

"Das Ergebnis der Landesvertreterversammlung der bayerischen SPD ist bitter", schreibt Bach nun in einer Pressemitteilung. "Der größte Landkreis Bayerns, der Landkreis München, wird nach der Wahl keine SPD-Vertretung mehr in Berlin haben. Die jüngste Frau im Bundestag hat auf der bayerischen SPD-Landesliste keinen aussichtsreichen Listenplatz mehr bekommen." Nach der Nichtberücksichtigung auf der Landesliste der bayerischen Sozialdemokraten stehe sie daher nicht mehr als Bundestagskandidatin zur Verfügung, so die Juristin. Dies werde sie dem Landes- und Bundeswahlleiter mitteilen. Sie werde ihr Amt im Bundestag, das sie seit Anfang 2020 als Nachrückerin innehat, bis zum Ende der Wahlperiode ausfüllen und für die Bürger da sein, schreibt Bach. Weitere politische Ämter, so die 30-Jährige strebe sie "gegenwärtig" allerdings nicht an.

Der Ball liegt nun beim Unterbezirk München-Land und seinem Vorsitzenden Florian Schardt. Dieser sagte der Süddeutschen Zeitung, die Kreis-SPD werde auf jeden Fall einen eigenen Bundestagskandidaten bei der Wahl im Herbst aufstellen. Es sei aber deutlich zu früh, jetzt über Namen zu sprechen. "Ich werde mich zunächst mit unseren Bürgermeistern und dem Vorstand des Unterbezirks beraten", sagte Schardt. Die Partei habe noch bis Juli Zeit, um einen geeigneten Kandidaten zu finden - und werde auch einen guten Bewerber finden; die Frist für die Nominierung endet laut Bundeswahlgesetz 69 Tage vor der Bundestagswahl. Er selbst, sagte Schardt, bedauere den Rückzug Bachs aus der Politik: "Ich hätte mich gefreut, wenn sie weiter gemacht hätte, aber ich respektiere den Schritt. Wir werden jetzt als Kreisverband zusammen stehen und gemeinsam kämpfen."

© SZ vom 19.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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