Pflege:Frauen-Union will 24-Stunden-Betreuung aufwerten

Der Kreisverband München-Land der Frauen-Union (FU) setzt sich dafür ein, die 24-Stunden-Betreuung im Bereich der Pflege aufzuwerten und sie als neue dritte Säule neben der ambulanten und der stationären Pflege gesetzlich zu verankern. Dazu hat der Kreisverband einen entsprechenden Antrag an die Landesversammlung der bayerischen Frauen Union gestellt. Die 24-Stunden-Pflege im eigenen Heim müsse "bezahlbar, legal und rechtssicher für alle Beteiligten werden", fordert die Kreisvorsitzende Annette Reiter-Schumann. Eine solche gesetzliche Verankerung würde sowohl den Wünschen der Pflegebedürftigen, wie auch deren Angehörigen und vieler Betreuungskräfte Rechnung tragen.

Umfragen bestätigen, dass die meisten Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden alt werden möchten, auch wenn sie einmal Unterstützung oder Pflege benötigen. Eine dauerhafte Betreuung zuhause durch eine Pflegekraft ist allerdings teuer - spätestens seit das Bundesarbeitsgericht im Juni 2021 klargestellt hat, dass auch ausländischen Pflegekräften, die in Deutschland arbeiten, der deutsche Mindestlohn zusteht und zwar auch während Bereitschaftszeiten. Pflegeverbände fürchteten nach dem Urteil, das bisherige System der häuslichen Pflege, das sich gerade im Bereich der 24-Stunden-Betreuung vor allem auf Frauen aus Osteuropa stützt, könne nun zusammenbrechen. Die Frauen Union München-Land will bei diesem Thema nun Druck machen und Lösungen finden. Dazu hat der Kreisverband unter anderem eine neue Arbeitsgruppe eingerichtet.

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