Ottobrunn/Neubiberg:Fahrradständer oft mangelhaft

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In manchen Ständern kippen die Fahrräder leicht um, und die Speichen verbiegen sich. (Foto: Agenda 21)

Agenda will Geschäftsleute, Bauherren und Politiker für das Thema sensibilisieren

Von daniela bode, Ottobrunn/Neubiberg

Die Beispiele in Neubiberg und Ottobrunn sind teilweise haarsträubend: Ein Fahrradständer hat so niedrige Bügel, dass die abgestellten Räder mangels Stabilität zur Seite kippen und sich dadurch die Felgen biegen. Bei einer anderen Fahrradparkanlage sind die Abstände zwischen den Abstellplätzen so klein, dass nicht einmal ein Kind sich zwischen die Räder schieben könnte. Reiner Höcherl und Frank Scheufler vom Arbeitskreis Ortsentwicklung und Verkehr der Agenda 21 Ottobrunn-Neubiberg zeigen bei der Jahreshauptversammlung im Haus für Weiterbildung in Neubiberg noch viele weitere solcher Beispiele auf Fotos. Weil sie die Ausstattung in den beiden Gemeinden mit Fahrradständern nicht optimal finden, setzen sie sich für eine Verbesserung ein.

Ihre Bestandsaufnahme ergab: Wo die Gemeinden zuständig sind, sind die Fahrradparkanlagen von guter Qualität. Vor Geschäften und vor Wohnanlagen seien sie dagegen oft optimierbar, sagt Höcherl. Deshalb hat der Arbeitskreis unter anderem ein kleines Infoblatt erarbeitet, das erläutert, warum gute Fahrradparkanlagen wichtig sind und welche Voraussetzungen sie erfüllen sollten. Insgesamt will die Agenda die Bürger dazu anregen, das Auto öfter stehen zu lassen und mehr Fahrrad zu fahren, weil es gesund sei und die Umwelt schütze. Die Mitglieder sind davon überzeugt, dass dazu auch gehört, dass am Ziel ein guter Fahrradständer auf den Radfahrer wartet, wo er auch ein hochwertiges Fahrrad sicher abstellen kann.

Das Infoblatt liegt nun den Bauverwaltungen vor und diese, sagt Thomas Maier von der Agenda, gäben es bei jedem Bauantrag mit heraus. Höcherl und Scheufler wollen zudem Geschäftsleute, private und öffentliche Investoren sowie politische Mandatsträger ansprechen, damit sich die Situation verbessert. Ihr Ziel ist es, dass bei bestehenden Anlagen nachgebessert und bei neuen Anlagen gleich auf eine hohe Qualität geachtet wird.

Wie sieht nach Ansicht der Agenda eine optimale Fahrradparkanlage aus? Zwischen den Abstellnischen sollten in der Regel 70 Zentimeter Platz sein, eine Empfehlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Die Anlagen sollten fahrend erreichbar und die Abstellbügel so hoch sein, dass die Räder nicht zum Kippen neigen. Und die Ständer sollten Räder mit verschiedenen Formen, etwa der Lenker, aufnehmen können.

© SZ vom 18.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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