Ortsentwicklung:Platz für Laden und Radweg

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Das Wohn- und Geschäftshaus in der Simulation - allerdings in der abgelehnten Variante mit zwei Parkplätzen vor dem Haus. Simulation: Gemeinde Haar (Foto: privat)

Die Pläne für ein Wohn- und Geschäftshaus an der Haarer Leibstraße kommen der Gemeinde gelegen

Von Bernhard Lohr, Haar

Die zentrale Einkaufsmeile in Haar verändert ihr Gesicht. Neue Geschäftshäuser werden gebaut und bestehende saniert. Die jüngsten bekannt gewordenen Pläne beziehen sich auf das in die Jahre gekommene Einfamilienhaus in der Leibstraße 18 mit einer dahinter liegenden Schreinerei. Diese Gebäude neben dem lang gezogenen Gemeindebau, in dem sich der Drogeriemarkt und der Schreibwarenladen befinden, sollen abgerissen und durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzt werden. Dabei wird im Rathaus mit großem Wohlwollen gesehen, dass die Eigentümer bereit sind, einen Grundstücksstreifen an der Straße abzugeben, um mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen.

Erst im Mai fanden Pläne für ein Geschäftsgebäude an der Ecke Leibstraße und Wasserburger Straße Zustimmung, in dem ein Rewe-Markt einziehen soll, womit die Leibstraße wieder einen Vollsortimenter bekommen wird. Im August wurde dann bekannt, dass der neue Eigentümer des ausgedehnten Wohn- und Geschäftskomplexes an der Ecke zum Bahnhofsplatz vorhat, die Gebäude Zug um Zug zu sanieren, wobei bisher noch unklar ist, was das für die bestehenden Geschäfte konkret bedeuten wird. Die Gemeinde hat jedenfalls ihre Unterstützung für den Buchladen ausgesprochen und erklärt, dessen Fortbestand im Ortszentrum unterstützen zu wollen. Nun tut sich auch etwas auf der Ostseite in der Mitte der Leibstraße. Die Bauvoranfrage für den Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Gewerbe- oder Ladeneinheit mit bis zu 70 Quadratmetern Ladenfläche wurde im Bauausschuss des Gemeinderats einstimmig befürwortet.

Dabei standen zwei Varianten zur Wahl, die sich vor allem in der Anordnung der Parkplätze unterschieden. Auf breite Ablehnung stieß dabei die Idee, die beiden Parkplätze für die Kunden des Geschäfts vor dem Laden senkrecht zu platzieren, was dazu geführt hätte, dass jeweils der Geh- und, wenn vorhanden, auch der Radweg überfahren hätte werden müssen. Eine zweite von den Investoren vorgelegte und für gut befundene Planung sieht dagegen vor, dass die Kundenparkplätze im öffentlichen Straßenraum entstehen. Die Gemeinde erhält einen circa drei Meter breiten Streifen an der Straße, wodurch eventuell Platz für einen Radweg frei werden könnte.

Weil aber nicht nur die Eigentümer der Immobilien an der Leibstraße Pläne schmieden, sondern auch die Gemeinde sich über die Zukunft der Straße Gedanken macht, kann über die Anlage von Radwegen und Parkplätzen noch wenig gesagt werden. Derzeit wird ein Mobilitätskonzept entwickelt, wobei sich abzeichnet, dass entweder die Leibstraße zur Einbahnstraße gemacht wird oder, was die Mehrheit des Gemeinderats befürwortet, zu einer verkehrsberuhigten Geschäftsstraße. Bei letzterer würde der Autoverkehr im Straßenraum deutlich zurückgestutzt. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) sagte, dass sich die Zahl der Parkplätze wohl reduzieren werde.

© SZ vom 15.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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