Meine Woche:Müllsammeln beim Spaziergang

Lesezeit: 2 min

Lena Gierl leitet bei der Initiative "Klimaneutral 2035 Oberschleißheim und Unterschleißheim" die Arbeitsgruppe Abfallvermeidung. (Foto: privat)

Lena Gierl setzt sich in Ober- und Unterschleißheim gegen Umweltverschmutzung ein. Mit Gleichgesinnten säubert sie die Landschaft.

Von Carla Augustin, Oberschleißheim

Lena Gierl war während der Corona-Pandemie oft draußen. "Ich bin gerne in der Natur", sagt sie. Doch sie konnte die Szenerie nicht in Ruhe genießen. Ihr fiel auf ihren Spaziergängen vor allem der Abfall in der Landschaft auf. "Wenn man einmal den ganzen Müll sieht, kann man nicht mehr wegsehen." Mit Gleichgesinnten geht sie seitdem alle zwei bis vier Wochen auf Streifzüge durch Unterschleißheim und sammelt Abfall ein. Je nach Laune dauern die sogenannten Clean-Ups zwischen 90 und 120 Minuten. "Es macht Spaß", sagt Gierl.

Gierl hat Pädagogik und Bildung für nachhaltige Entwicklung studiert, die Initiative "Klimaneutral 2035 Oberschleißheim und Unterschleißheim" mitgegründet und leitet die Arbeitsgruppe Abfallvermeidung. "Es geht mir nicht nur um die Umwelt, sondern um Nachhaltigkeit", sagt sie. Sie wolle dazu anregen, schonender mit Ressourcen umzugehen und diese schließlich so wiederzuverwerten, dass eine Kreislaufwirtschaft entsteht. Am 18. November startet die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV). Die Europäische Union unterstützt die Aktionswoche. Es sind jedoch die lokalen Helferinnen und Helfer, auf die es ankommt. Eine dieser Helferinnen ist Gierl.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Die aus den gemeinsamen Spaziergängen entstandene Clean-Up-Gruppe aus Unterschleißheim steuert auch der EWAV eine Aktion bei, und zwar einen von eben jenen Spaziergängen. Nur geht er diesmal von Ober- nach Unterschleißheim. Gierl ist selbstverständlich auch dabei. Die im Rahmen der EWAV geplanten Aktionen sollen auch aufzeigen, dass jede und jeder etwas tun kann. "Man ist nicht ohnmächtig oder hilflos, man kann viele Dinge tun, auch kleine." Den Abfall sammeln Gierl und ihre Mitstreiter und Mitstreiterinnen in Müllsäcken oder gebrauchten Tüten, ausgestattet mit Handschuhen und Müllgreifern. "Die Mülltüten und Greifer bekommen wir vom Bauhof der Stadt Unterschleißheim gestellt", berichtet Gierl. "Von unseren sehr regelmäßigen Aktiven haben einige auch ihre eigenen Müllgreifer."

Warnwesten helfen beim Sammeln in der Dunkelheit

Falls sie an der Straße sammeln oder die Dämmerung einsetzt, können sie auf Warnwesten von der Agenda 21 Unterschleißheim zurückgreifen. Gierl stellt den Müll nach dem Spaziergang dann neben öffentlichen Mülleimern ab, so dass dieser am nächsten Tag vom Bauhof abgeholt werden kann.

Im Zuge der EWAV sind neben dem Clean-Up, der am Sonntag, 19. November, um 14 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Oberschleißheim startet, auch noch weitere Aktionen in Ober- und Unterschleißheim geplant. Unter anderem wird der Film "The north drift - Plastik in Strömen" am Freitag, 24. November, im Capitol-Kino gezeigt. Vor und nach dem Film können Zuschauer Fragen an Menschen mit verschiedenen Expertisen im Bereich Müll und Müllvermeidung stellen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusWohnen an der Uni
:Inklusive ist vor allem der Frust

Das Garching Living Center wirbt mit schicken Appartements für Studierende, doch die Bewohner zahlen nicht nur bis zu 50 Euro pro Quadratmeter, sie fühlen sich zudem auch gegängelt und überwacht.

Von Sophia Coper

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: