Oberschleißheim:Unbegrenztes Strandfeeling

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Bei schönem Wetter lässt es sich gut aushalten im Beach Resort. Bei schlechtem Wetter sollen künftig die Hallen der Tennis-Akademie Schutz bieten. (Foto: Robert Haas)

Das "Munich Beach Resort" soll dauerhaft an Regattastrecke bleiben dürfen. Geschäftsführer kündigt Millioneninvestition an.

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Das "Munich Beach Resorts" auf der Regattaanlage kann jetzt langfristig planen. Das Oberschleißheimer Rathaus hat dafür formal sein Plazet in Aussicht gestellt. Sobald mit dem jetzt eingeleiteten eigenen Bauleitplan planungsrechtliche Sicherheit erreicht sei, würden in die Anlage umgehend sechs Millionen Euro investiert, kündigte Geschäftsführer Dirk Henrichs an. Das Beach Resort will auch die Anlage der "Tennis-Akademie" auf dem Regattagelände mit zwei Hallen übernehmen und um eine Halle erweitern.

Das "Munich Beach Resort" bietet am Südende der Regattatribüne Sandplätze für alle denkbaren Beachsportarten und Strandfeeling für Barbetrieb und eine Lokalität. Neben dem offenen Betrieb auf den Sandplätzen und Strandbesuchern zum Absacker am Abend machen nach Henrichs' Angaben Firmenevents auf der Anlage bereits mehr als 50 Prozent des Umsatzes aus. Betriebe aus München und Umgebung organisieren dort Fun-Turniere für ihre Belegschaft oder feiern Betriebsfeste, wie auch Hochzeiten oder Geburtstagspartys am Beach abgehalten werden können.

Als eine der originellsten Veranstaltungen schilderte Henrichs eine Hochzeit, bei der wegen Regen die Festgesellschaft inklusive Brautpaar auf Gummistiefel umwechselte. Ungeachtet des spontanen Witzes sei freilich die größte Schwachstelle des Betriebs "unsere Schlechtwetterlösung: wir haben keine". Daher will das "Beach Resort" die bestehenden Hallen der einstigen Tennis-Akademie auf dem Gelände kaufen und ebenfalls mit Sand füllen. Beachsport indoor soll dort dann angeboten werden, ein Kinderspielparadies und mit der Ergänzung um eine dritte Halle weitere Funsportarten.

Damit könne "die Ruderregatta und der Beach vorangebracht werden", warb er im Bauausschuss des Gemeinderats. Die Bedenken dort fokussierten sich vor allem auf die fernere Zukunft. Den Betrieb zu etablieren, die Tennishallen als Eventlocation umzuwidmen und Baurecht für eine dritte Halle zu schaffen, sei schon "eine einschneidende Änderung", fasste Florian Spirkl (SPD) das Projekt zusammen. Auch wenn die von Henrichs fixierten Konzepte und seine Betriebsausrichtung auf Firmenevents mit maximal 500 Leuten weitgehend unstrittig waren - mit dem Beschluss könnten mittelfristig dann auch anderen Entwicklungen Tür und Tor geöffnet werden, etwa bei einem Geschäftswechsel oder in einer eventuellen wirtschaftlichen Notlage.

Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern müssen genehmigt werden

Henrichs verwies darauf, sich in den fünf Jahren des "Munich Beach Resorts" als "sehr zuverlässiger Partner etabliert" zu haben. Alle Lärmschutzauflagen und Sperrstunden würden eingehalten, teils sogar übererfüllt. In den Musikanlagen seien Limiter eingebaut, so dass selbst versehentliche Überschreitungen nicht vorkommen könnten. Die weitgehend einzige Lärmbelästigung des Jahres beim "Isle of Summer"-Festival werde nicht vom Beach Resort veranstaltet.

Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FWG) versicherte, dass größere Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern oder bei einer potenziellen Lärmentwicklung über die genehmigten Vorgaben hinaus ungeachtet des neuen Baurechtsstatus weiter im Einzelfall geprüft und genehmigt werden müssten. Gegen die Stimme von Peter Benthues (CSU) billigte der Ausschuss den neuen Bauleitplan. Benthues sagte, seine Bedenken seien nicht ausgeräumt. Großveranstaltungen, deren Lärm die Oberschleißheimer Wohngebiete belästigen könne, könnten nun zunehmen, die Sicherungsmaßnahmen dagegen beruhten vor allem im Vertrauen auf die momentane Geschäftsführung des Beach Resorts und das sei ihm "zu dürftig".

Mit dem Bauleitplan, der nun ins Verfahren geht, wird auf dem olympischen Gelände der Regattaanlage ein eigener Bereich der spezifischen Sondernutzung des Resorts gewidmet. Bislang war die Anlage innerhalb von Grünflächen befristet genehmigt gewesen.

© SZ vom 19.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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