Landschaftspark Hachinger Tal:Ein bisschen Spaß soll sein

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Auf einem Teil der ehemaligen Landebahn im Landschaftspark hätte der Kultursommer nach den Plänen einer Eventagentur stattfinden sollen. (Foto: Claus Schunk)

Nachdem die Gemeinde Neubiberg einem Kultursommer auf der alten Landebahn eine Absage erteilt hat, suchen die Veranstalter nach Alternativen.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Ginge es nach der Neubiberger Eventagentur "Von Grün zu Blau GmbH", würde sich ein Teil der ehemaligen Landebahn in Neubiberg in diesem Sommer in eine Art großer Biergarten mit kulturellem Hintergrundprogramm verwandeln. Die Agentur war mit der Idee für einen Kultursommer an die Gemeinde herangetreten und diese hatte die Idee auch grundsätzlich befürwortet; im Rathaus hält man die Pläne aber derzeit für nicht genehmigungsreif. Völlig ausgeschlossen ist dennoch nicht, dass im Sommer eine Kulturveranstaltung in irgendeiner Form stattfinden kann.

"Es war unsere Idee, den Leuten in diesem noch eingeschränkten Sommer etwas zu bieten", sagt Bastian Elbauer, Geschäftsführer der Agentur. Das Konzept sähe vor, dass auf dem Neubiberger Teil der alten Landebahn im Landschaftspark Biertische für 600 bis 800 Personen aufgestellt würden sowie eine Bühne und auch ein Bereich für Public Viewing vorgesehen wäre. In der Zeit von 17. Juni bis 3. Oktober hätte auf dem 4000 Quadratmeter großen Areal jeweils donnerstags bis sonntags ein buntes Programm mit Künstlern aus Neubiberg und der Umgebung stattfinden können, sei es mit der örtlichen Blasmusik, Nachwuchsbands, einem Kindernachmittag mit Zirkus und Akrobatik oder Auftritten örtlicher Vereine. Gespräche mit möglichen Künstlern gab es laut Elbauer noch nicht. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt handle es sich nicht um eine genehmigungspflichtige Veranstaltung. Die Agentur hatte daher bei der Gemeinde eine "vorläufige Gewerbeerlaubnis" beantragt.

Doch die Gemeinde hat eine Erlaubnis verweigert. Man habe der Agentur mitgeteilt dass die Gemeinde "die Idee sehr gut findet, aber einige Punkte eine Genehmigung zum heutigen Zeitpunkt unmöglich machen", sagt Ordnungsamtsleiter Fabian Sass. So hatte es auch Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU) im Gemeinderat am Montag dargestellt, als kurz über das Thema gesprochen wurde. "Es gibt keine Rechtsgrundlage", sagt Sass. Denn die noch bis 2. Juni geltende 12. bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sieht solche Veranstaltungen nicht vor.

"Bisher sind nur Öffnungen von Kinos, Theatern und Konzerthäusern möglich", erklärt Amtsleiter Sass. Die nächste, die 13. Verordnung tritt erst Mitte Juni in Kraft. Zudem wurde von den Veranstaltern laut Sass kein Hygiene- und Verkehrskonzept vorgelegt, ebenso wenig ein Sicherheitskonzept. "Bei solchen Veranstaltungen braucht es auch eine Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden von Unterhaching und Ottobrunn." Mit den beiden Nachbargemeinden betreibt die Gemeinde den Landschaftspark.

Auch die Polizei müsse eingebunden werden. Das alles brauche mehr Vorlauf, so Sass. Für das jährliche Sonnwendfeuer der Lindenburschen etwa, das nach aktuellem Stand heuer nicht stattfinden wird, liegen zwischen Planung und Fest laut Gemeinde meist drei Monate. Elbauer indes bedauert die Haltung der Gemeinde. "Es ist schade, ich hätte mir mehr Unterstützung gewünscht", sagt er. Aufgeben will er dennoch nicht. Da Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt hat, dass vom 21. Mai an Kulturveranstaltungen im Freien mit bis zu 250 Besuchern unter Zuordnung fester Sitzplätze wieder möglich sein werden, will er sein Glück bei der Gemeinde noch einmal versuchen. Sollte es nicht klappen, hat die Agentur einen Plan B in der Tasche: "Dann versuchen wir, eine private Fläche zu finden", sagt er.

Völlig aussichtslos sind Elbauers Chancen bei der Gemeinde nicht. "Wir lehnen das nicht kategorisch ab", sagt Ordnungsamtschef Sass. Wenn die fehlenden Konzepte noch nachgereicht würden, halte er eine Veranstaltung im Spätsommer nicht für völlig ausgeschlossen. Lieber wäre der Gemeinde aber, so Sass, "nichts übers Knie zu brechen und 2022 was Schönes zu machen".

© SZ vom 20.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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