Forschungsprojekt:Wer wann wie wohin fährt

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Die Ost-Umfahrung der A 99 gehört zu den großen Staufallen im Landkreis München. (Foto: Claus Schunk)

Das Landratsamt ruft zur Teilnahme an einer repräsentativen Umfrage zum Mobilitätsverhalten auf - und will seine Verkehrsplanung an den Ergebnissen ausrichten.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis München

Wie lange stehen die Menschen auf den Straßen im Landkreis München im Stau? Wie oft nutzen sie S- oder U-Bahn, um in die Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. Oder ist mittlerweile doch das Fahrrad das beliebteste Verkehrsmittel? Unter anderem diese Fragen soll eine Haushaltsbefragung im Landkreis München klären, die Teil einer groß angelegten Umfrage in mehr als 500 Städten, Gemeinden und Landkreisen in ganz Deutschland ist und seit Beginn des Jahres läuft. Die Ergebnisse der Erhebung sollen Grundlage "für eine an den Bedürfnissen der Bevölkerung ausgerichteten Mobilitätsplanung" sein und konkret in die Nahverkehrsplanung des Landkreises München einfließen, heißt es aus dem Landratsamt.

Organisiert wird die Befragung durch die Technische Universität Dresden, sie ist dabei Teil des Forschungsprojektes "Mobilität in Städten - SrV 2023". Befragt werden Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung, die Adressen wurden per Zufallsverfahren über das Melderegister ermittelt. Jeder ausgewählte Haushalt erhält ein Ankündigungsschreiben, die Teilnahme ist freiwillig und die Auswertung erfolgt komplett anonymisiert, versichert das Landratsamt. Deutschlandweit sollen die Angaben von mehr als 270 000 Menschen ausgewertet werden, um ein möglichst breit angelegtes Bild über das Mobilitätsverhalten zu generieren.

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Dabei geht es in erster Linie darum, welche Verkehrsmittel hauptsächlich genutzt und welche Entfernungen zurückgelegt werden. Aber es wird auch danach gefragt, ob jemand einen Führerschein besitzt, wie weit die nächsten Haltestellen im öffentlichen Personennahverkehr entfernt sind und wie lange Pendlerinnen und Pendler unterwegs sind. Auch wird die Nutzung etwa von Carsharing-Angeboten oder Elektrofahrrädern analysiert.

Landrat Christoph Göbel (CSU) bittet die ausgewählten Haushalte um eine rege Teilnahme: "Jeder Haushalt steht stellvertretend für einen Teil der gesamten Bevölkerung und wird deshalb gebraucht." Nur durch eine aktive Mitwirkung könnten repräsentative Daten ermittelt werden, die für eine bedarfsgerechte Verkehrsplanung unerlässlich seien. Auch Menschen, die nur selten unterwegs sind, werden ausdrücklich zu einer Teilnahme aufgerufen. Die Befragung läuft bis Ende des Jahres, dann werden die Daten ausgewertet.

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