Durch einen Gentest kann mittlerweile früh erkannt werden, ob eine Disposition für Brustkrebs besteht. Doch wenn man sich für diese Diagnostik entscheidet, weil man durch Erkrankungen von Verwandten eine solche Veranlagung befürchtet, muss man bis zu einem halben Jahr auf ein Ergebnis warten. "Die aktuelle Situation ist für Betroffene und Angehörige quälend und inakzeptabel", sagt die Landtagsabgeordnete Kerstin Schreyer (CSU) aus Unterhaching, die im vergangenen Jahr selbst an Brustkrebs erkrankt ist. Mit einem Antrag im Landtag will sie bewirken, dass diese Wartezeit verkürzt wird.
Zwar können die Landespolitiker nicht selbst darüber entscheiden. Vergangene Woche hat allerdings der Gesundheitsausschuss die Staatsregierung aufgefordert, im Bund darauf hinzuwirken, dass die Gentests schneller ausgewertet werden. Es handelt sich dabei es sich um Tests für die Gene BRCA1 und BRCA2, die bei vielen Brustkrebspatientinnen verändert sind. So diagnostiziert man bei 60 bis 80 Prozent der Personen mit anormalem BRCA1-Gen einen Tumor.
Wie Schreyer in einer Mitteilung betont, könne eine Untersuchung auf die Gen-Mutation sowohl für Erkrankte als auch Angehörige sinnvoll sein. Wird bei Krebspatienten das veränderte Gen festgestellt, ergäben sich bei der Nachsorge andere zielgerichtete Möglichkeiten bei der Medikation. Betroffene Verwandte können sich nach einem positiven Test besser um ihre Vorsorge kümmern.