Kirchheim:Funkturm auf dem Gartenschau-Areal

Lesezeit: 1 min

Ein 40 Meter hoher Sendemast soll den künftigen Ortspark zieren

Von Christina Hertel, Kirchheim

Im neuen Kirchheimer Ortspark, wo 2024 die Landesgartenschau stattfindet, wird wohl auch ein etwa 40 Meter hoher Mobilfunkmast stehen. Zumindest beschloss der Gemeinderat am Montag, den Betreibern einen Standort im Norden des Parks vorzuschlagen. Der Grund, warum sich die Gemeinde dafür entschied: Sie möchte vermeiden, dass Mobilfunkanbieter Hauseigentümer davon überzeugen, ihre Dächer für Masten zu vermieten. Dann würden die Nachbarn mit mehr Strahlung belastet, hieß es. Mit einem großen Masten im Park soll sich die Strahlung gleichmäßiger verteilen.

Andere Standorte am Ortsrand seien überprüft worden, sagte Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU). Doch mehrere Gutachten seien zu dem Ergebnis gekommen, dass dann ein Mast nicht ausreiche. Der Bürgermeister äußerte die Befürchtung, dass Mobilfunkanbieter eigenständig nach Standorten für ihre Masten auf Hausdächern suchen, wenn die Gemeinde keinen anbietet. Nur Josef Dirl von der ÖDP teilte diese Meinung nicht und stimmte dagegen. Er könne es nicht nachvollziehen, warum die Gemeinde "im Herzen des neuen Ortsparks", mitten in der Landesgartenschau und nur 100 Meter von dem Wohngebiet entfernt so einen Masten haben möchte. "Wir wollen den Standort alle nicht", erwiderte Böltl - bloße gebe es keine Alternative, auch wenn der Mast nicht schön sei.

Um das Ganze zumindest ästhetisch etwas aufzuhübschen, entwarf SPD-Gemeinderat Stephan Keck einen Plan: Der Mast soll demnach in einer Art Pyramide stecken, um die vier Meter hohe Gabionenwände stehen und die mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden soll. Begeisterung konnte Keck mit dieser Idee nicht bei allen Gemeinderäten entfachen. Susanne Merten-Wente von den Grünen etwa meinte: "Das sieht aus ein Obelisk aus dem alten Ägypten. Es wird so oder so scheußlich aussehen." Beate Neubauer (CSU) verfolgte einen etwas praktischeren Ansatz. Weil das Handy eben jeder nutze, brauche es auch einen Mobilfunkmast, argumentierte sie sinngemäß.

© SZ vom 11.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: