Kirche:Der Turm von Babel aus Bausteinen

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Die Freie evangelische Gemeinde in Ottobrunn veranstaltet ein großes Lego-Wochenende in ihren Räumen

Von Yannik Schuster, Ottobrunn

Kreativität, Gemeinschaft und Jesus - das soll am Wochenende in Ottobrunn in Einklang gebracht werden. Dann nämlich gastiert die Lego-Stadt im Gemeindezentrum der Freien evangelischen Gemeinde München-Südost. Veranstalter ist der Verein "Kinder entdecken die Bibel" (KEB). Über zwei Tage können Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren eine 20 Quadratmeter große Stadt nach ihren Vorstellungen bauen.

Lars Göhl von KEB bringt dafür 200 000 Klemmbausteine nach Ottobrunn. Diese seien fast ausschließlich über Spenden zusammengekommen, sagt Göhl. Ein enorm großer Aufwand fließe dabei in das Vorsortieren der Klemmbausteine. Man müsse die Steine sortieren, aussortieren und gegebenenfalls auch waschen, erklärt Göhl. Das sei ein Prozess gewesen, der sich über Jahre erstreckt hatte. Früher habe man sogar noch feiner vorsortiert, das habe sich dann aber als zu kompliziert für die Kinder herausgestellt. Die Veranstaltung soll eine Verbindung schaffen zwischen Lego und der Verkündigung von Jesus und des christlichen Glaubens. Zwischen den Bauphasen werden Lieder gesungen und Geschichten aus der Bibel erzählt. Vorzugsweise Baugeschichten, wie etwa die Konstruktion der Arche Noah oder der Turmbau von Babel.

Lars Göhl vom Verein "Kinder entdecken die Bibel" kommt mit der Lego-Stadt nach Ottobrunn. (Foto: Sebastian Gabriel)

Lego und Religion sind Themen, zwischen denen eigentlich kein Zusammenhang besteht. "Die Kinder sollen Glauben und Kirche nicht mit etwas Langweiligem verbinden. Gottesdienste müssen nicht immer verstaubt und trocken sein", sagt Göhl. Die Resonanz vergangener Lego-Stadt-Wochenenden sei stets positiv. Auch kirchenfremde Familien hätten sich schon begeistert gezeigt, erzählt Göhl. "Ich staune immer über die Ergebnisse."

Vorgefertigte Bausätze kämen kaum zum Einsatz. Die Kinder bauen laut Göhl frei, innovativ und kreativ. Manche orientieren sich auch an bekannten Gebäuden in der Realität. Bei einer Veranstaltung in Füssen etwa habe ein Kind das Weiße Haus aus Washington D.C. nachgebaut, erzählt Göhl. Er selbst habe über die Jahre lernen müssen, dass es die Stadt der Kinder ist und nicht seine. "Ich würde da mit einem perfektionistischen Blick draufschauen, man muss es aber mit Kinderaugen betrachten."

Das Lego-Wochenende beginnt mit einer Bauphase am Freitag von 15.30 bis 18.30 Uhr. Weiter geht es am Samstag von 9.30 bis 17 Uhr. Am Sonntag von 11 Uhr an kann die Lego-Stadt dann im Rahmen eines Familiengottesdiensts besichtigt werden. Anmeldungen sind noch bis 21. Oktober möglich unter www.muenchen-suedost.feg.de.

© SZ vom 20.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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