Kinderbetreuung:Erweiterung muss warten

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Die Kindertagesstätte Kinderplanet war der erste Kindergarten in Taufkirchen. Hier ein Archivfoto von 2004. Nun stehen Erweiterungen an. (Foto: Claus Schunk)

Die evangelische Kirche prüft Optionen für die Einrichtung "Kinderplanet" in Taufkirchen. Auch ein Neubau ist möglich

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die evangelische Kirche legt ihre schon weit gediehenen Pläne für eine Sanierung plus Erweiterung der Kindertagesstätte Kinderplanet auf Eis - zumindest vorerst. Stattdessen wird der zuständige Dekanatsbezirk München eine Machbarkeitsstudie für das Grundstück an der Eichenstraße in Auftrag geben. Diese solle ergebnisoffen angelegt sein, sagt Pfarrer Joachim Rohrbach. Bedeutet: Neben einer Renovierung gehört auch ein Abriss mit anschließendem Neubau zu den möglichen Optionen. Die Kosten für die Studie liegen bei 20 000 Euro. Die Hälfte davon trägt die Gemeinde, wie der Hauptausschuss des Gemeinderats einstimmig beschlossen hat.

Die Kita Kinderplanet war 1971 eröffnet worden - laut Angaben der Kirche als erster Kindergarten in der Gemeinde. Heute beherbergt das Haus vier Kindergartengruppen à 25 Kindern sowie eine Hortgruppe mit 20 Plätzen. Schon seit Jahren gibt es Überlegungen, das Gebäude zu sanieren und um zwei Krippengruppen zu erweitern. "Dann hätten wir ein richtiges Haus für Kinder mit allen Altersklassen", sagt der Pfarrer. Diese Pläne scheiterten letztlich aber an den Kosten - und das, obwohl der Gemeinde zufolge bereits Förderbescheide vorlagen. Eine Erweiterung hätte geschätzt mit rund 1,5 Millionen Euro zu Buche geschlagen, sagt Rohrbach. "Dabei sollten die Kosten für eine Gruppe 500 000 Euro nicht überschreiten. Deshalb hat man gemeinschaftlich entschieden, dass das keinen Sinn macht."

Nun begeben sich die Kirchengemeinde und der Dekanatsbezirk München also auf die Suche nach Alternativen. Eine davon könnte ein Neubau sein, was "Charme" hätte, so Kämmerer Jan Gradl im Hauptausschuss, da man anstelle des jetzigen eingeschossigen Gebäudes in die Höhe bauen könnte. Dies würde der Kirchengemeinde neue Möglichkeiten eröffnen, sagt auch Pfarrer Rohrbach, etwa für Mitarbeiterwohnungen in oberen Etagen. Alternativ könnte dort eine Logopädin oder eine Heilpraktikerin einziehen, so der Pfarrer, der aber sogleich hinzufügt, dass man im Falle eines Neubaus die Auswirkungen auf das gesamte Areal zu prüfen habe: "Ein solches Gebäude müsste im kirchlichen Kontext stimmig sein." Derlei Fragen würden sich freilich erst in rund vier Jahren stellen, wenn die Rechte der Architekten an dem Kindergarten ausgelaufen seien, so Rohrbach. Auch deshalb sei die Kirche bemüht, den Zustand des Gebäudes stetig zu verbessern. So habe man in den vergangenen Jahren unter anderem für 130 000 Euro die Bäder saniert und 20 000 Euro für eine neue Spielburg im Garten ausgegeben.

Im Zuge der Überlegungen, wie es mit der Einrichtung weitergeht, will die Kirche mit der Gemeinde über die Art der künftigen Zusammenarbeit sprechen, kündigt Joachim Rohrbach an. Aktuell sei die Kita Kinderplanet der einzige Kindergarten im Ort, der nicht der Gemeinde gehöre, sagte Kämmerer Jan Gradl im Ausschuss.

Derweil betont der Pfarrer, dass seine Kirche weiter an dem Kindergarten festhalten und für ihn zuständig bleiben wolle. Dies könne aber auch in Form einer Betriebsträgerschaft geschehen, sagt Rohrbach. Dann würde sich die Gemeinde um das Gebäude und dessen Unterhalt kümmern, während die Kirche den Betrieb der Einrichtung verantwortet. Noch sei diesbezüglich aber nichts entschieden, betont der Pfarrer. "Da werden Gespräche stattfinden."

© SZ vom 05.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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