Nachruf:"Man muss lächelnd loslassen können"

Die Malerin und Autorin Irmgard Lucht. (Foto: Angelika Bardehle)

Die Gemeinde Haar trauert um die mit 85 Jahren verstorbene Kinderbuchautorin Irmgard Lucht.

Sie sah sich als Verbündete der Kinder. Und das war sie auch. In Irmgard Lucht wohnte Zeit ihres Lebens das Herz eines Kindes, das mit offenen und neugierigen Augen durch die Welt wanderte. Am 3. Oktober hat sie diese Augen im Alter von 85 Jahren für immer geschlossen. Doch die Haarer Künstlerin hinterlässt mit ihren 13 Kinderbüchern, die in 17 Sprachen übersetzt worden sind, einen besonderen Schatz für die jungen Leser dieser Welt.

1971 brachte sie unter dem Titel "Alle meine Blätter" ihr erstes Kinderbuch auf den Markt, an dessen Entstehung ihre beiden Kinder Anne und Jan eifrig mitwirkten. Mit "Die Grüne Uhr", die das Jahr der Blumen, Sträucher und Bäume für Kinder darstellte, erzielte Lucht 1974 ihren ersten Bestseller. Für "Wie kommt der Wald in das Buch" erhielt die 1937 in Bonn geborene Autorin 1990 dann den Deutschen Jugendliteraturpreis für das beste Kindersachbuch.

Auf Geheiß ihrer Eltern erlernte sie einst den Beruf der Kindergärtnerin. 1958 ging sie nach Köln, studierte Freie Malerei und Grafik. Mit den eigenen Kindern kam dann die Natur in ihre Kunst: Sie gestalteten gemeinsam Briefkarten mit Hilfe des Naturdruckverfahrens, in dem sie später in Kombination mit ihrer unnachahmlichen plastischen und perfektionistischen Malerei ihre Bücher gestaltet hat. 33 Jahre hat Irmgard Lucht Kinderbücher gemalt und geschrieben. Ihr letztes Kunstwerk für die Kleinen war "Ein Spatzentraum", an dem sie ganze drei Jahre bis zu zwölf Stunden täglich gearbeitet hat. "Man muss lächelnd loslassen können", sagte sie damals, nachdem sie dieses letzte Werk vollendet hatte.

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