Internet:Glasfaser bis ins Haus

Lesezeit: 2 min

Sauerlach erwägt weiteren Ausbau des Breitbandnetzes

Von Patrik Stäbler, Sauerlach

Zweimal hat die Gemeinde Sauerlach in den vergangenen Jahren bereits in den Ausbau des Breitbandnetzes investiert - demnächst könnte eine dritte Runde anstehen. Denn auf Antrag der CSU-Fraktion hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, im Haushalt des kommenden Jahres 25 000 Euro bereitzustellen, um ein externes Planungsbüro zu beauftragen. Dieses soll untersuchen, wie sämtliche Ortsteile mit einem möglichst schnellen Internetanschluss versorgt werden können.

Wobei Sauerlach bei der Breitbandversorgung aktuell "gar nicht so schlecht aufgestellt ist", wie Bauamtsleiter Hubert Zellner im Gemeinderat sagte. Er erinnerte daran, dass im Zuge zweier Förderprogramme zunächst 2012 und 2013 die Situation in mehreren zuvor "komplett unterversorgten" Ortsteilen wie Altkirchen, Gumpertshausen, Groß- und Kleineichenhausen verbessert wurde, wo man seither auf Geschwindigkeiten von bis zu 60 Megabit pro Sekunde komme. In den Jahren 2017 und 2018 seien dann die Randbereiche von Sauerlach, vor allem im Westen des Orts, sowie Lanzenhaar und Walchstatt zum Zug gekommen - mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde.

In beiden Fällen seien Glasfaserleitungen bis zu den Verteilerkästen verlegt worden, erläuterte Zellner. Allein bei den letzten Metern bis ins jeweilige Gebäude handle es sich noch um Kupferleitungen. "Die Zukunft wird sein, dass man Glasfaser bis ins Gebäude macht", sagte der Bauamtsleiter. Jedoch gab er auch zu bedenken, dass Sauerlach hierfür - wegen der aktuell ordentlichen Breitbandversorgung im Ort - kaum mit größeren Zuschüssen rechnen könne. "Wenn wir selbst Glasfasernetze aufbauen wollen, müssen wir das weitgehend ohne Förderung tun", so Zellner.

Die CSU-Fraktion verwies auf sich häufende Klagen und Anfragen aus der Bevölkerung, vor allem in Arget und Lochhofen. "Die Leistungsfähigkeit der bestehenden technischen Lösungen lässt aufgrund der wachsenden Anschlussdichte deutlich nach", heißt es in dem Antrag. Daher sei es notwendig, vorausschauend zu planen und hierfür Fachleute einzubinden.

Eine kurzfristige Verbesserung der Breitbandversorgung könnte sich derweil im Sauerlacher Gewerbegebiet ergeben. Dort sei die Firma Vodafone unlängst auf die Gemeinde zugekommen und habe angeboten, das Netz auszubauen, berichtete Hubert Zellner. "Die wollen Glasfaser bis ins Gebäude legen, und das zu vernünftigen Preisen."

Im Gegenzug erwarte Vodafone, dass die Gemeinde einen Kooperationsvertrag unterzeichne. "Die wollen uns mit im Boot haben, damit wir sie unterstützen bei Themen wie Werbung und dem Herantreten an die Gewerbebetriebe", sagte der Bauamtschef. Vodafone verfüge bereits über einen Leitungs-Hauptstrang entlang der Bahntrasse und könnte laut Zellner "recht schnell den Anschluss ins Gewerbegebiet herstellen".

© SZ vom 21.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: