Infrastruktur:Landrat ist gegen Tunnelausbau

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Göbel: Kein Anlass für größere Unterführung in der Luitpoldstraße

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Seit gut zwei Jahren ist die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) an der Spitze darauf aus, die kleine S-Bahn-Unterführung in der Luitpoldstraße vergrößern zu lassen. Zweck dieser Maßnahme wäre, auch größere Lkw auf direktem Weg in Richtung des entstehenden Höhenkirchner Gewerbegebiets "Am Hart" fahren zu lassen und damit weite Teile des Lieferverkehrs von der eigenen Gemeinde fernzuhalten. Das würde zu Lasten der Anwohner der Luitpoldstraße gehen, ein Großteil davon sind allerdings Hohenbrunner Bürger, weshalb der dortige Gemeinderat nebst Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) sich strikt gegen diese Pläne ausgesprochen haben.

Nun hat auch Landrat Christoph Göbel (CSU) klargemacht, dass er den Ausbau der Unterführung ablehnt. Bei einem Treffen mit den beiden Bürgermeistern betonte der Landrat, dass ihm grundsätzlich an übergemeindlichen Lösungen gelegen sei und dass er deshalb ein Befürworter des Interkommunalen Verkehrskonzeptes sei, zu dem sich Vertreter der Gemeinden Hohenbrunn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Grasbrunn und Putzbrunn 2017 zusammengeschlossen haben.

Göbel sagte aber auch, dass er jenen Antrag auf Ausbau der Unterführung, den Höhenkirchen-Siegertsbrunns Bürgermeisterin Mayer im Kreistag eingebracht hat, aus mehreren Gründen nicht befürworte. Alleine schon deshalb, weil es keinen Bedarf für Baumaßnahmen gibt, die Brücke sei in einem guten Zustand: "Meinen Informationen nach muss die Unterführung zumindest in den nächsten zehn Jahren nicht renoviert werden, mithin besteht seitens des Landkreises kein Bedarf an einer Maßnahme", sagte der Landrat auf SZ-Nachfrage. Deshalb sei auch nicht damit zu rechnen, dass der Höhenkirchener Antrag im Kreistag eine Mehrheit erhalte, so Göbel.

An dem Treffen mit den beiden Bürgermeistern nahmen auch Mitglieder des Hohenbrunner "Arbeitskreises Luitpoldstraße" teil. Göbel äußerte Verständnis für deren Anliegen, dort einen Schutz gegen den zunehmenden Verkehrslärm zu erwirken. Eine fünf Meter hohe Lärmschutzwand halte er nicht für realistisch, dagegen könne er sich mittelfristig eine Tieferlegung der Straße vorstellen, ebenso wie eine finanzielle Beteiligung des Landkreises an einer solchen Lösung.

© SZ vom 24.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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