Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Rolle rückwärts

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Die Gemeinde wird die Mehrzweckhalle der Sigoho-Marchwart-Schule doch sanieren - eine Erweiterung wird geprüft

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Mehrzweckhalle an der Sigoho-Marchwart-Schule wird nun doch saniert. Der Bau von Proberäumen für die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn und andere Musikgruppen soll möglichst im Anschluss angegangen werden. Das ist jetzt der neue Fahrplan im Rathaus, nachdem der Gemeinderat im Oktober das ganze Mehrzweckhallen-Projekt bereits beerdigt hatte. Am Donnerstagabend vollzog das Gremium eine erneute Rolle rückwärts, um eine Million Euro Bundeszuschuss für eine Sanierung zu nutzen. Drei Millionen Euro soll diese maximal kosten.

Damit rückt erst einmal in den Hintergrund, was der ursprüngliche Antrieb gewesen war, sich mit der Halle zu befassen. Die Gemeinde hoffte mithilfe des Programms "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" den Wunsch der Blaskapelle nach größeren Proberäumen erfüllen zu können. Ein Sanierungsprogramm sollte eher nebenher auch laufen, um etwa die Halle barrierefrei zu machen und notwendige Arbeiten an dem Bau aus dem Jahr 1990 zu erledigen. Doch dann pochte der Bund darauf, die Sanierung in den Vordergrund zu rücken und Planer stellten fest, dass an der in die Jahre gekommenen Halle einiges zu machen sei. Als dann an die 7,5 Millionen Euro an Kosten im Raum standen, ließ der Gemeinderat auf dringendes Anraten von Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) das Ganze fallen.

Doch jetzt sollen wenigstens Sanierungsarbeiten mit Bundesmitteln angegangen werden. Die Aussage von Mindy Konwitschny (SPD), die Gemeinde habe sich zum Glück nicht in ein "Riesenprojekt" hineintreiben lassen und sei jetzt da angelangt, wo man "von Anfang an hinwollte", wollte Bürgermeisterin Mayer nicht so stehen lassen. "Da muss ich Wasser in den Wein gießen", sagte sie. Es gehe jetzt vorrangig um ein Sanierungsprojekt. Eine Erweiterung der Halle werde man allerdings prüfen und wenn möglich, über Zuschüsse aus dem Finanzausgleich finanzieren. Das Rathaus sondiert, ob es etwa aus dem Städtebauförderprogramm oder von anderer Stelle finanzielle Unterstützung geben könnte.

In der Mehrzweckhalle sollen nun für bis zu drei Millionen Euro Sanitäranlagen, Heizung und Dach erneuert werden. Die Elektrotechnik soll angepackt und ein neuer Lastenaufzug eingebaut werden. Zur einen Million Euro des Bundes wird die Gemeinde laut Plan zwei Millionen Euro drauflegen. Bisher ist die Sanierung grob skizziert, Kosten sind geschätzt. Knapp eine Woche hatte das Rathaus Zeit, seinen Förderantrag zu überarbeiten.

© SZ vom 30.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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