Bereits zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren hat der Alte Wirt in Höhenkirchen geschlossen. Gut ein Jahr waren Inge Scherf und Fred Klose zuletzt die Betreiber der bayerischen Wirtschaft an der Rosenheimer Straße, Mitte Juli dieses Jahres folgte dann das Aus. Auch die Pächter vor ihnen betrieben das Wirtshaus mit Saal und Biergarten nur 15 Monate lang.
"Normal" sei dieser ständige Wechsel nicht, sagt Anton Stürzer, dessen Familie der Alte Wirt gehört. "Die Gesellschaft spielt eine Riesenrolle", sagt er. Die Leute würden mittags lieber günstiges Fast Food essen, die Qualität sei zweitrangig.
Konkurrenz durch Fast Food und Vereinsheime
Nach Aussage von Stürzer kann eine Gaststätte mit diesen Preisen nicht mithalten. Akademiker und gut situierte Leute aus der Gemeinde machten zudem am Wochenende Ausflüge und besuchten nicht die bayerische Wirtschaft im Ort.
Vereine würden sich in Vereinsheimen treffen, die Kommunen würden für den Unterhalt bezahlen. "Da können sie das Bier natürlich viel billiger verkaufen", sagt Stürzer. Zudem spiele das Zwischenmenschliche eine Rolle.
Pächter und Publikum hätten wohl nicht so recht zusammengepasst. Der Alte Wirt soll nun erst einmal geschlossen bleiben. "Wir sind gebrannte Kinder, uns reicht's jetzt erst Mal." Man wolle sich nicht reinreden lassen, wie es mit der Wirtschaft weitergehen solle. "Wir bestimmen", sagt Stürzer. Es sei ihre Entscheidung. Er würde die "bayerische Tradition" gerne weiterführen, sehr lange trage das Haus bereits den Namen Alter Wirt.