Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Mütter gestalten Spielplätze mit

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Die Gemeinde bindet Kritikerinnen in die Ausarbeitung eines Konzepts für die Gemeinde ein

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Kinder und Jugendliche sollen in Zukunft ein besseres Angebot an unterschiedlichen Spielplätzen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn vorfinden. Das Rathaus lässt einen Landschaftsarchitekten und Stadtplaner ein Konzept dafür erarbeiten. Beteiligen soll sich maßgeblich auch eine Gruppe von Müttern, die in einem Spielplatzreport Defizite angeprangert haben.

Als die Gruppe von Frauen ziemlich genau vor einem Jahr eine Tour durch die Gemeinde übernahm, um zu schauen, was es überhaupt für Spielplätze gibt und in welchem Zustand diese sind, fingen sie praktisch bei null an. Es habe keinen Überblick gegeben, sagt Sabine Theiner, und auch keinen Plan, wie man das Angebot verbessern könnte. In ihrem Bericht stellten Theiner und die anderen fest, dass es Anlagen in "unterschiedlich gepflegtem Zustand" gebe. Manche beurteilten sie als besonders renovierungsbedürftig, an manchen rieten sie dazu, Spielgeräte auszutauschen oder sie warnten gar vor Verletzungsgefahr. Sie rieten dazu, mehr Abwechslung in die Spielplatzlandschaft zu bringen. Der Wunsch nach einem großen, zentralen Motto- oder Themenspielplatz wurde laut.

Die Gemeinde kam ihrerseits über die Vorarbeiten für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) zu dem Schluss, dass es bei einer der ersten Maßnahmen um die Spielplätze gehen sollte. Gerade die hohe Anzahl kleinerer Spielplätze, die teilweise nicht mehr erforderlich seien, solle nun in einem Spielplatzkonzept überprüft werden, schlägt nun die Rathausverwaltung vor. Anstelle der vielen kleinen Spielplätze könnten einige größere Motto- oder Mehrgenerationenspielplätze geschaffen werden. Ziel sei ein vielfältiges Angebot für alle Altersgruppen. Weil das Ganze als Isek-Projekt deklariert ist, kann die Gemeinde Zuschüsse erwarten. Am Ende soll ein geeigneter Spielplatz als Pilotprojekt gebaut oder ertüchtigt werden.

Im letzten Moment, bevor der Gemeinderat die Auftragsvergabe an den Planer beschloss, wurde noch an zentraler Stelle nachjustiert. Denn wie Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) bemängelte, war für die engagierten Frauen, die das Projekt mit angestoßen haben, darin keine Rolle vorgesehen. Deren Wissen solle doch "mit einfließen", sagte Konwitschny. Sabine Theiner, der führende Kopf in dieser Frauen-Gruppe, die im Arbeitskreis Kind und Familie engagiert ist, ergriff als Gast im Gemeinderat das Wort und sagte, ihr schwebe eine Art runder Tisch vor, an dem auch Vertreter der Kindertagesstätten mitreden sollten, was für Spielplätze man brauche. Auch der Bauhof, der die Plätze und Geräte warte, solle mitmachen.

Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) griff die Anregung auf und schlug vor, dass der Planer in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis ein Konzept erstellen soll. Der Arbeitskreis solle dann auch erklären, welche Personen in diesen Prozess einbezogen werden sollten. Für die Erarbeitung des Konzepts erwartet die Gemeinde Kosten in Höhe von 16 000 Euro, von denen 60 Prozent förderfähig sind. Auf eine Ausschreibung hin hat laut Geschäftsleiterin Ruth Sander nur ein Planer ein Angebot abgegeben.

© SZ vom 17.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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