Haar:Eltern fordern faire Lösung

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In der Einrichtung in der Ferdinand-Kobell-Straße 2 b ist die Gebührenerhöhung für Haarer Kinder vom Tisch. (Foto: Claus Schunk)

Das Rathaus soll sich ohne Zeitdruck um eine Einigung mit dem in Schieflage geratenen Kita-Betreiber bemühen.

In der akuten Haarer Kita-Krise melden sich die unmittelbar Betroffenen mit einem dringenden Appell zu Wort. Mehrere Eltern, die um den Betreuungsplatz für ihr Kind fürchten oder zumindest bis zu 150 Prozent höhere Gebühren bezahlen müssen, rufen das Rathaus dazu auf, den laufenden Entscheidungsprozess zu stoppen. "Geben Sie den Eltern eine reale Entscheidungsmöglichkeit", fordern die Unterzeichner in einem offenen Brief. Die weitere Betreuung ihrer Kinder hängt davon ab, ob die Leitung der privaten Kindertagesstätte Haar gGmbH einen Kooperationsvertrag unterzeichnet oder nicht. Die Gemeinde hat dem Betreiber von drei Tagesstätten in Haar bis Ende dieser Woche eine Frist gegeben.

Mütter und Väter und mehr als 100 Kinder sind von dieser Hängepartie betroffen, die ihren Ausgangspunkt in der finanziellen Schieflage genommen hat, in die der Betreiber mit seinen Haarer Einrichtungen geraten ist. Seit Anfang des Jahres laufende Gespräche über Hilfsmaßnahmen der Gemeinde scheiterten, woraufhin der Betreiber Ende März ankündigte, zum Juli die Gebühren drastisch anzuheben. Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) erklärte wiederholt, der Gemeinde seien wegen eines fehlenden Kooperationsvertrags die Hände gebunden. Ende April segnete der Gemeinderat einen Vertrag ab, welcher der Kita-Leitung mit Fristsetzung vorliegt.

Die Eltern kritisieren nun, dass unter Zeitdruck und vagen Vorstellungen über mögliche Konsequenzen entschieden werde. Sollte eine Einigung scheitern, gebe es mangels Plätzen keine bezahlbaren Alternativen. Die Gemeinde sowie die Kindertagesstätte Haar gGmbH sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren, mit dem Ziel, faire Beiträge zu garantieren und den Eltern ein Mitbestimmungsrecht bei der Wahl der Kindertagesstätte zu geben.

Sollte kein Kooperationsvertrag zustande kommen, schlagen sie vor, dass für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren die betroffenen Einrichtungen weiter von der Kindertagesstätte Haar gGmbH betreut werden sollten. Es sollte bei moderaten Beitragserhöhungen bleiben. Die Gemeinde sollte für diesen begrenzten Zeitraum ein mögliches Defizit auch ohne Vertrag ausgleichen. Bisher habe es an Transparenz gefehlt. "Für die jetzige Situation sind sowohl Gemeinde als auch die Kindertagesstätte Haar gGmbH gemeinsam verantwortlich", schreiben die Eltern.

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