Asylbewerber:Grünwald bereitet sich auf mehr Flüchtlinge vor

Noch sind die 300 künftigen Bewohner der Wörnbrunner Traglufthalle nicht da, da fragt die Gemeinderätin der Grünen, Ingrid Reinhart-Maier, ob Grünwald nicht noch mehr Flüchtlinge aufnehmen könne. "Man muss in die Zukunft denken", so Reinhart-Maier. Die Zahlen würden steigen und die bisher 50 Plätze plus die 300 in der Traglufthalle könnten langfristig nicht ausreichend sein, sagte sie in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) mochte sich auf solche Zukunftsvisionen noch nicht einlassen. "Wir müssen auch die Bevölkerung mitnehmen", sagte er und erinnerte an die Bedenken, die die Menschen in der Informationsveranstaltung und der Bürgerversammlung geäußert hatten. "500 müssen wir nicht unbedingt erreichen" sagt Neusiedl über die Zahl der Flüchtlinge, die man in Grünwald aufnehmen könne. Dennoch ging er auf den Vorschlag Reinhart-Maiers ein, eventuell auf dem Grundstück neben dem Polizeigebäude etwas zur Unterbringung von Flüchtlingen zu bauen. "Das ist eine Option", sagte er. Da am 24. Oktober das Baurecht novelliert worden sei, sei die Festlegung als Gewerbe im bisherigen Bebauungsplan hinfällig. "Das eröffnet Möglichkeiten", so Neusiedl.

Mitte November kommen erst einmal die Bewohner der Traglufthalle. 30 Menschen hätten sich schon gemeldet, um für diese Flüchtlinge ehrenamtlich Deutsch zu unterrichten, so Reinhart-Maier, die auch im Helferkreis tätig ist. Der Unterricht solle in den Räumen der evangelischen und katholischen Kirche stattfinden. Von November an wird es auch in der vhs-Grünwald einen Deutschkurs für anerkannte Asylbewerber geben.

© SZ vom 02.11.2015 / cw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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