Grünwald:Brand in Altenheim

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Mehrere Feuerwehren und der ABC-Zug München-Land waren bei dem Brand in Grünwald im Einsatz. (Foto: Günther Reger)

Reinigungswagen fängt Feuer, Grünwalder Haus muss teilweise evakuiert werden

Von Michael Morosow, Grünwald

Schreck zur Abendstunde für die Bewohner einer Grünwalder Senioreneinrichtung: Am Donnerstag, kurz nach dem Abendessen, rückte plötzlich ein Großaufgebot von Feuerwehr-Einsatzkräften an, alarmiert von einem Pfleger, der einen brennenden Reinigungswagen gemeldet hatte. Der Brand war schnell gelöscht, ernsthaft verletzt wurde niemand. Der Pfleger erlitt während erster eigener Löschversuche aber eine leichte Rauchgasvergiftung und wurde über Nacht zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht. Folgen hatte der Brand auch für die Bewohner von sechs Zimmern im zweiten Stock; sie mussten die Nacht in anderen Wohnbereichen verbringen. Zur Ursache des Feuers konnten Polizei und Feuerwehr bis Freitag keine Angaben machen.

Nach Darstellung des Münchner Polizeipräsidiums ist gegen 18.10 Uhr in einem fensterlosen Versorgungsraum im zweiten Stock der "Parkresidenz Helmine Held" ein Reinigungswagen in Brand geraten. Während der 30-jährige Pfleger versuchte, selbst das Feuer zu löschen, wählte sein Kollege die Notrufnummer. Fast gleichzeitig schlug auch der Brandmelder im Haus Alarm. Die Einsatzzentrale im Landratsamt München beorderte die Freiwilligen Feuerwehren aus Grünwald, Pullach und Straßlach, den ABC-Zug München-Land sowie die Unterstützungsgruppe ELW (Einsatzleitwagen) zum Brandort.

Die Evakuierung verlief problemlos

Ein solch großes Aufgebot sei Standard bei Bränden in Altenheimen, sagte Christoph Seidl, stellvertretender Kommandeur der Grünwalder Feuerwehr, der den Einsatz leitete. Altenheime seien schwer zu evakuieren, "das ist immer eine kritische Situation", weiß der Feuerwehrmann. Die Evakuierung sei problemlos gewesen, das Personal sei aber auch durch Ernstfallübungen bestens geschult, sagte eine Sprecherin der Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz, dem Träger der Einrichtung. Die Bewohner des zweiten Stocks konnten die Aktivitäten der Feuerwehren vom Café im Erdgeschoss aus verfolgen.

Bereits beim Betreten des Seniorenhauses hätten die Einsatzkräfte starken Rauchgeruch bemerkt, und als sie die Türe des Versorgungsraum öffneten, in dem neben dem Reinigungswagen Bettwäsche, Windeln und Putzmittel untergebracht sind, sei daraus dichter schwarzer Rauch gedrungen. Mit schwerem Atemschutz ausgestattet sind laut Seidl die Einsatzkräfte in den brandschutztechnisch abgeriegelten Raum eingedrungen, um einen "Wasserangriff" zu starten. "Da drin war es richtig heiß", berichtet Einsatzleiter Seidl. Es sei der so genannte Highpress zum Einsatz gekommen, eine Weiterentwicklung der früheren Kübelspritzen. Aus einer Kartusche wird dabei mit Hochdruck das Wasser-Schaummittel-Gemisch auf die Feuerstelle geschossen. "Damit kann man schnell löschen und richtet weniger Schaden an", erklärt Seidl, der mit seinen Leuten bis 20.30 Uhr am Einsatzort blieb.

Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten noch an, meldete die Münchner Polizei am Freitag. Am Versorgungswagen werden die Brandfahnder wohl kaum verwertbare Spuren finden, "vom Reinigungswagen ist nur noch das Gestell da, der Rest ist zusammengebrannt", sagt Christoph Seidl.

© SZ vom 04.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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