Grünwald:406 Bewerber für 55 Wohnungen

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Das Interessse an den Wohnungen im Haus der Begegnung (Modell: Goergens Miklautz Architekten) ist sehr groß. (Foto: Goergens Miklautz Architekten)

Gemeinderat regelt Vergabe im Haus der Begegnung.

Von Claudia Wessel, Grünwald

Der Startschuss für die Bewerbung um die Wohnungen im Grünwalder Haus der Begegnung ist gefallen. In seiner Sitzung am Mittwoch beschloss der Gemeinderat die Richtlinien für die Vergabe, die Höhe der Miete und einen Fragekatalog für die Bewerber. Zu vergeben sind noch 16 Ein-Zimmer-Wohnungen, 15 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 16 Drei-Zimmer-Wohnungen und acht Vier-Zimmer-Wohnungen, also insgesamt 55. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung hat der Gemeinderat bereits vergeben. An wen wurde nicht mitgeteilt, das unterliege dem Datenschutz, so Hauptamtsleiter Peter Gantner.

Das Interesse an den Wohnungen - die Miete beträgt zwischen 10,95 Euro und 11,50 Euro pro Quadratmeter - ist auf jeden Fall riesig. Schon in der Gemeinderatssitzung waren zahlreiche Zuschauer auf der Tribüne, denen es um diesen Tagesordnungspunkt ging. Insgesamt haben sich 406 Personen vormerken lassen, 313 davon sind Grünwalder. Alle werden nun ein Schreiben der Gemeinde bekommen, dass sie sich jetzt offiziell bewerben müssen. Dazu muss unter anderem der Fragebogen ausgefüllt werden. Doch auch wer sich noch nicht vormerken hat lassen, kann sich jetzt bewerben und die notwendigen Formulare in der Verwaltung bekommen.

"Wir haben die Quadratur des Kreises versucht."

Über die Gerechtigkeit bei der Vergabe machten sich die Gemeinderäte einige Gedanken. Drei Stunden lang hatte bereits der Verwaltungsausschuss getagt, um die Kriterien festzulegen. So werden bei bestimmten Voraussetzungen Punkte vergeben, etwa für einen Hauptwohnsitz in Grünwald seit bis zu zehn Jahren 30 Punkte, über zehn Jahre 50 Punkte. Für Kinder, Schwangerschaft, Schwerbehinderung und ehrenamtliches Engagement sind weitere Pluspunkte vorgesehen. Härtefälle haben ebenfalls Vorteile. Trotz allem würden möglicherweise gewisse Ungerechtigkeiten bleiben, so Bürgermeister Jan Neusiedl, CSU. "Wir haben die Quadratur des Kreises versucht", erklärte er. Erreicht habe man immerhin eine Annäherung an eine gerechte Verteilung.

Wie es aussieht, werden wohl die kleineren, also die Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen, alle an Senioren gehen, deutete Neusiedl an. Die großen Wohnungen mit drei und vier Zimmern werden vermutlich von Familien belegt werden. Auf diese Weise erreiche man das "Mehrgenerationenwohnen", das das Prinzip für das Haus der Begegnung ist. Mit dem Bezug der Wohnungen sei nicht vor dem Winter zu rechnen, sagte Neusiedl. Im September werden zunächst die Kindertagesstätte und die Senioren-Tagespflege eröffnet. Ein Kriterium spielt übrigens keine Rolle, wie Neusiedl auf Nachfrage der SPD-Gemeinderätin Edith Wassermann sagte: ob ein Paar verheiratet ist. "Die Diskussion hatten wir vor 20 Jahren. Wir verlangen keinen Trauschein."

© SZ vom 05.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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