Garchinger Jubliäumsjahr:Gowirich feiert mit

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Der Münchner Grafiker Reiner Stolte hat die Garchinger Geschichte in Form eines Comics aufbereitet, der von der Steinzeit bis ins Jahr 2017 reicht. (Foto: Walter Korn, oh)

Garching feiert die erste urkundliche Erwähnung vor 1100 Jahren mit einem bunten Programm. Mit dabei ist die Figur des Namensgebers Gowirich, die es gleich in dreifacher Ausführung gibt.

Von Gudrun Passarge, Garching

Stattliche Bauernhäuser, schmucke Gärten und gut gehaltene Hofplätze mit gepflegten Düngehaufen, das war die Welt um 1900 wie Lehrer Hans Stieglitz sie sah. Er hat das viel zitierte Buch "Der Lehrer auf der Heimatscholle" geschrieben, das anschaulich das Leben in dieser Zeit beschreibt. Seitdem hat sich vieles verändert. Aus dem Heideort mit seinen Bauernanwesen ist eine moderne Universitätsstadt mit Atomei und Forschungscampus geworden, mit Gewerbebetrieben und U-Bahnanschluss. Doch nicht nur die Stadterhebung vor 25 Jahren und der U-Bahnanschluss vor 20 Jahren werden gefeiert, sondern vor allem die 1100 Jahre, die Garching mindestens schon auf dem Buckel hat, wie eine Urkunde des Klosters Tegernsee belegt.

An den Festivitäten im ganzen Jahr beteiligen sich fast alle Garchinger Vereine, viele Privatpersonen und natürlich die Stadt mit ihren Mitarbeitern, die neben ihren normalen Aufgaben im Rathaus Festivitäten, Umzüge und Chroniken und anderes stemmen müssen. Wie etwa die Projektleiterin der 1100-Jahr-Feier, Karin Schrödel, auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Oder Kulturreferent Wolfgang Windisch. Oder Ordnungsamtsleiter Helmuth Kammerer.

Vorsicht Verwechslungsgefahr

Insgesamt 70 Einzelveranstaltungen wird es übers Jahr verteilt geben. Darunter etwa der historische Festzug oder der offizielle Eröffnungsakt am 18. April mit nächtlicher Überraschung. An diesem Abend werden auch die drei Gowirichs ihren Einstand feiern. Josef Euringer, Walter Fölsner und Wiland Geisel werden in historischem Gewand den Namensgeber Garchings bei unterschiedlichen Gelegenheiten repräsentieren. Karin Schrödel hat schon einen Besuch in einer Kinderbetreuungseinrichtung organisiert. Als sie den Kindern dort ein Bild von Gowirich zeigte und wissen wollte, wer das ist, lautete die Antwort "Der Nikolaus". Da bestehe noch Aufklärungsbedarf, stellt Schrödel fest.

Bürgermeister Dietmar Gruchmann sieht die Festschrift als "das beeindruckende Dokument der Begeisterung engagierter Garchinger". Vom Kneipenfest am 11. April bis zur Silvesterabschlussparty eröffnen sich den Bürgern zahlreiche Gelegenheiten mitzufeiern. Etwa beim Heimatabend mit Volkstanz oder beim Fischerfest mit Gaudirennen über den See. Es gibt Konzerte, Theateraufführungen, historische Stadtspaziergänge, Radtouren, Sportevents, Filmprojekte, Foto- und Bilderausstellungen, Lesungen, und vieles mehr.

Blick in die Zukunft

Doch die Garchinger bleiben weder in der Vergangenheit, noch in der Gegenwart stehen. Sie machen sich auch Gedanken über die Zukunft, weshalb Professoren unterschiedlichster Fachrichtungen im Herbst über künftige Entwicklungen referieren werden. Einer der Höhepunkte wird sicherlich die Bürgerwoche im Juli sein, mit einem rockenden Peter Kraus im Festzelt.

Und wer sich einen schnellen Überblick über die Geschichte Garchings verschaffen will, dem seien die Cartoons von Reiner Stolte in der Festschrift empfohlen. Der Münchner Grafiker, der bis 2010 die TKKG-Bücher illustriert hat, spannt den Bilderbogen von der Steinzeit bis ins Jahr 2017, in dem das Astronomie-Erlebniszentrum Supernova der ESO fertig sein soll. Doch das ist im Moment noch Sternenguckerei.

© SZ vom 09.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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