Fußball-EM 2016:Allez les Bleus

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Nathalie Richter. (Foto: privat)

Von Stefan Galler

Eigentlich habe sie ja mit Fußball gar nichts zu schaffen, sagt Nathalie Richter . Doch dem Charme einer Europameisterschaft in ihrem Heimatland kann sich die Französin dann doch nicht entziehen. Und so fiebert die 51-Jährige mit ihrer Équipe Tricolore mit, was das Zeug hält. "Allez les Bleus!", ruft sie ins Telefon und verrät, dass sie im Tippspiel in der Arbeit mittlerweile in die Top Ten vorgedrungen ist. "Aber recht viel weiter werde ich nicht kommen. Ich habe Deutschland als Europameister getippt."

Nathalie Richter arbeitet wie die portugiesische Doktorandin Luisa Buinhas an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg, sie ist als Volks- und Betriebswirtin für das Controlling zuständig. "Die Tätigkeit unterscheidet sich erheblich vom Controlling in einem Wirtschaftsunternehmen", sagt sie. "Ich ermittle Kennzahlen in Lehre und Forschung, etwa Studentenzahlen, Personal, Kosten-/Leistungsrechnungen und berichte an die Universitätsleitung." Ihr Mann ist Professor in Neubiberg, er vermittelte ihr den Job, als sie den Ausstieg aus der Mobilfunkbranche anstrebte, in der sie früher tätig gewesen war.

Die Mutter zweier Kinder ist durch und durch Europäerin, ihre Mama stammt aus Frankreich, der Vater aus Sardinien, nun lebt sie in Deutschland. "Das waren schwierige Spiele für mich, auch Italien gegen Deutschland", sagt Nathalie Richter. "Meinen Onkel in Sardinien habe ich nach dem Spiel sicherheitshalber nicht angerufen." Nun also steht das Finale vor der Tür und die Controllerin tippt voller Zuversicht auf ihr Nationalteam: "3:1 für Frankreich", sagt sie und verrät ihren Lieblingsspieler aus dem Deutschland-Spiel: "Unser Torwart Lloris hat unglaublich gehalten, er ist gehüpft wie ein Känguru."

© SZ vom 09.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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