Forstenried:Um der Eichen willen radikal

Im Forstenrieder Park werden Japanische Lärchen gefällt

Mit Fällungen im südwestlichen Bereich des Eichelgartens im Forstenrieder Park hat der Forstbetrieb München dieser Tage begonnen. Das möge auf den ersten Blick "sehr radikal" erscheinen, teilt die Forstverwaltung vorsorglich mit, komme aber den Eichen zugute sowie seltenen Insekten und Käfern. Entfernt werden Japanische Lärchen. Dies sei eine nicht heimische und sehr lichtbedürftige Baumart. Die heimische Eiche, die dort standortgerecht wächst, muss mit ihr um genug Licht konkurrieren, könne sich aber kaum durchsetzen und verjünge sich daher immer schlechter. "Das heißt, dass es immer weniger junge Eichen ins Erwachsenenalter schaffen", sagt Forstbetriebsleiter Wilhelm Seerieder. Alteichen und andere alte Laubbäume stehen im Eichelgarten im Vordergrund, denn sie bieten dem seltenen und geschützten Eremiten mit ihren kleinen Höhlen ein Zuhause. Aber auch der Hirschkäfer, der lichte, warme Eichenwälder mit direkter Nähe zu offenen Wiesen bevorzugt, ist im Eichelgarten beheimatet. Ergänzend zur Entfernung der Japanischen Lärchen werden von November an knapp 7000 junge Eichen gepflanzt, um einen flächigen Nachwuchs der Eichen zu gewährleisten. Die Pflanzung der Eichen, die Eichen-Setzlinge selbst und die schützenden Zäune werden zusammen rund 12 000 Euro kosten. Die Fällungen finden im Zuge des Fauna-Flora-Habitat-Managementplans Eichelgarten und in enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde statt.

© SZ vom 02.11.2020 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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