Finanzen:Oberhaching schöpft aus dem Vollen

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Die Gemeinde gibt bereitwillig Geld für Investitionen ihrer Kommunalunternehmen

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Die Gemeindewerke und die Grundstücksverwaltung Oberhaching brauchen Geld, und die Gemeinde öffnet - wie bereits bei der Verabschiedung des Haushalts vereinbart - bereitwillig die Kasse für ihre beiden Töchter. Die Gemeindewerke bekommen 3,085 Millionen Euro, die Grundstücksverwaltung erhält 1,23 Millionen. Den Gemeinderat, der dies am Dienstagabend einstimmig beschloss, macht das aber nicht nervös. Denn auch Kämmerer Paul Fröhlich blickt derzeit ganz entspannt auf die Finanzen der Gemeinde. Er hatte bei dem Treffen einen Zwischenbericht der Oberhachinger Zahlen dabei und sagte: "Wir liegen auf Kurs."

Fröhlich hatte für das Haushaltsjahr 2018 mit Gewerbesteuereinnahmen von 21,2 Millionen Euro gerechnet. Im Moment sieht es zwar eher nach 19,2 Millionen aus, doch der Kämmerer ist zuversichtlich, dass die fehlenden zwei Millionen "auch noch reinkommen." Schließlich berichtete er dem Gemeinderat vom "drittbesten Ergebnis, das wir jemals im Juni hatten". Auch bei der Grundsteuer A und B scheint sein Plan aufzugehen. 25 000 Euro fehlen noch, um bei den anvisierten 1,628 Euro zu landen. Freude bereiten Fröhlich besonders die Zahlen aus der Grunderwerbssteuer. "Die Grundstücke gehen über den Tisch, das glaubt man nicht", sagte er. 661 000 Euro hatte er bei diesem Posten notiert, es fehlen noch 37 000 Euro. "Aber ich gehe davon aus, dass wir mehr als das bekommen, da viele Grundstücke Ende des Jahres verkauft werden", sagte Fröhlich. Die derzeitig mögliche Zuführung an den Vermögenshaushalt beziffert er mit 1,4 Millionen Euro, "weit mehr als gesetzlich vorgeschrieben". Die Liquidität der Gemeinde Oberhaching liege damit bei 12,2 Millionen Euro, durch die Investitionen gehe sie aber noch etwas runter.

So brauchen die Gemeindewerke nun die drei Millionen nicht nur für den Ausgleich des negativen Cashflows, sondern auch für den Bau des Geothermie-Kraftwerks, die Investitionen in die Heizzentrale an der Raiffeisenallee, die Entwicklung und den weiteren Ausbau des Wärmenetzes sowie des Breitbandnetzes.

Die Grundstücksverwaltung Oberhaching ist ebenfalls ein Kommunalunternehmen der Gemeinde. Es wurde vor zwei Jahren gegründet, um durch Grunderwerb kostengünstig die Flächen für Wohnbebauung - etwa Einheimischenmodelle - Gewerbe und kommunale Infrastruktur zu sichern. In diesem und im vergangenen Jahr hat die Grundstücksverwaltung Oberhaching insgesamt etwa 36 Millionen Euro ausgegeben, um bestimmte Areale im Gemeindegebiet zu kaufen. Finanziert wurden die Deals jeweils durch langfristige Kredite, die durch die Kapitaleinlage der Gemeinde bedient werden. Im Jahr 2018 werden laut Wirtschaftsplan nun 1,23 Millionen Euro benötigt.

© SZ vom 07.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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