Feuerwehrmuseum in Neubiberg:Mit Lanzen gegen den Brand

Lesezeit: 1 min

Der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Unterbiberg will in seinem historischen Gerätehaus ein Museum aufbauen. Die Gemeinde unterstützt das Vorhaben, weil damit auch ein neuer Lernort entstehen soll.

Von Christina Jackson, Neubiberg

Es ist das Jahr 1874, in dem sich die neu gegründetet Feuerwehr Unterbiberg mit Lederkübeln und Eislanzen für ihre gefährlichen Einätze wappnet. Aus dem Hachinger Bach müssen die Feuerwehrler das Wasser mühsam zum Ort des Geschehens befördern.

Erst 1885 kommt Erleichterung in Form einer gebrauchten Handdruckspritze. Der Mannschaftswagen aber, den die Feuerwehrleute 1900 erhalten, der kommt sogar noch heute zum Einsatz: Bei Traditionsfeiern fahren die Mitglieder in ihren alten Uniformen darauf an den Schaulustigen vorbei.

Jetzt plant der Verein der Feuerwehr Unterbiberg, seine historischen Schätze der Öffentlichkeit konstant zugänglich zu machen. Das Gerätehaus aus dem Jahr 1909, das sich in der Ramsmeierstraße 4 befindet, möchte der Vorstand zu einem Feuerwehr- und Heimatmuseum umgestalten. Eine Idee, an der sich die Gemeinde Neubiberg beteiligen will. Der Antrag auf Nutzungsänderung erfuhr im Kulturausschuss große Zustimmung.

Seit 20 Jahren wird über ein Museum diskutiert

Gregor Röslmaier (SPD) wies auf die historische Bedeutung der Unterbiberger Feuerwehr hin: "Diese Idee kann man nur unterstützen, wenn man auf die rund 140-jährige Geschichte blickt. Das muss man den Menschen zeigen." Ein Hinweis, den das Kulturamt, gern aufnimmt. Vor dem Hintergrund früherer Überlegungen zur Einrichtung eines Heimatmuseums zeigt sich die Verwaltung jetzt bereit zur Kooperation.

Andrea Braun aus dem Kulturamt, berichtete über Bemühungen der Vergangenheit: "Vor 20 Jahren gab es bereits die Diskussion über die Einrichtung eines Museums im Moserhof." Allerdings gehörte das Anwesen nicht der Gemeinde und hätte gekauft werden müssen. Ein Grund, warum das Angebot der Freiwilligen Feuerwehr sehr gelegen kommt.

Lernort für alle Altersgruppen

Bei einer Ortsbegehung mit Mitarbeitern des Bauamts stellte sich heraus, dass sich das alte Gerätehaus in einem sehr guten Zustand befindet. Der Unterhalt für das Haus könnte weiter von der Gemeinde bezahlt werden. Neben der Ausstellung alter Feuerwehr-Utensilien sowie Schautafeln soll "ein Lernort sowie Raum für Identifikation und Begegnung aller Altersgruppen" entstehen. Die Feuerwehr übernimmt dabei die Trägerschaft. Ihre Mitglieder werden Gruppenführungen für Schulen und Kindergärten übernehmen.

Zustimmung kam auch aus der CSU-Fraktion. Eva-Nicola Gehringer zeigte sich begeistert, wollte aber wissen, welche Umbaumaßnahmen zur Umsetzung notwendig seien. Andrea Braun vom Kulturamt unterstrich diesbezüglich erneut den guten Zustand des Gebäudes. Man werde lediglich versuchen, historische Verweise in der Gestaltung zu betonen. So sollen etwa Flügeltüren aus Holz als Zitat vergangener Zeiten installiert werden.

© SZ vom 23.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken
OK