Garching:Lastenräder statt Wärmepumpen

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Die Stadt Garching setzt neue Akzente beim Energiesparen.

Spätestens seit dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine und den damit verbundenen Auswirkungen auf den Weltmarkt wollen sich immer mehr Menschen bei der Nutzung und Gewinnung von Energie unabhängiger machen. Auch im Landkreis München ist die Nachfrage insbesondere nach Photovoltaikanlagen mit Speicher stark gestiegen. Bei der Stadt Garching sind von Januar bis Mai dieses Jahres bereits so viele Anträge auf eine Förderung eingegangen wie im gesamten Jahr 2021 nicht. Die Summe der bewilligten Vorhaben beläuft sich bereits auf knapp 150 000 Euro - in ganz 2021 waren es knapp 118 000 Euro.

Darauf hat die Stadt nun reagiert: Schon vor einigen Wochen hat der Stadtrat den Fördertopf für Energiesparprojekte von 100 000 auf 200 000 Euro aufgestockt. Und auch konzeptionell setzt die Stadt neue Schwerpunkte und passt ihr Förderprogramm an aktuelle Gegebenheiten und neue Erkenntnisse an.

Das bedeutet einerseits, dass Garchingerinnen und Garchinger für Biomasseheizanlagen, Wärmepumpenanlagen, einen Pumpentausch oder Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung im Bestand künftig keine Förderung mehr bei der Stadt beantragen können. Für diese Bereiche gibt es bereits eine Bundesförderung, argumentiert die Stadt - Biomasseanlagen und effiziente Wärmepumpen werden mit 35 Prozent vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert, für die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden gibt es die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit Zuschüssen von 25 bis 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Bei Stromspeichern gilt die städtische Förderung künftig nur noch explizit für Photovoltaik und Windkraft.

Dafür werden Steckersolaranlagen, etwa für am Balkon installierte Solaranlagen, und Lastenräder neu ins Förderprogramm aufgenommen und die Anschaffung mit bis zu 100 respektive bis zu 200 Euro Zuschuss unterstützt.

Weiterhin fördert Garching außerdem den Anschluss an die Tiefengeothermie, die Beschaffung einer Wallbox zum Laden von Elektroautos und eine Energieberatung am eigenen Haus; allerdings wurden die Fördersätze reduziert, um den vielen Anfragen gerecht zu werden.

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